Frostschäden – Folgen und Maßnahmen

Publiziert in Aktuelles

Hubert Siegler von der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim beschäftigt sich im „Gartenratgeber“ Juli (Obst- und Gartenbauverlag, München) mit den Folgen und Lehren aus den Frostnächten, die Mitte/Ende April bei den Obstbauern zu heftigen Ertragsausfällen führten – und natürlich auch in den Hausgärten. Besonders hoch sind die Ausfälle bei Birnen und Steinobst: Viele der winzigen Jungfrüchte waren komplett erfroren. Zudem haben viele Bäume allein schon durch den Ausfall der notwendigen Befruchtersorten oder Insekten gelitten.

Wenn allerdings das Obst zur Ernte starke Verkrüppelungen, Berostungen oder andere Teilschäden zeigt, so genügt es, diese Stellen auszuschneiden; trotz solch äußerlicher Mängel kann dieses Obst bedenkenlos verzehrt werden.

Aufgrund des ausgefallenen Fruchtbehangs geht die Energie, die sonst zur Ernährung der Früchte verwendet wird, in ein verstärktes Wachstum der Bäume. Deshalb sollte man sich mit Düngegaben in diesem Jahr zurückhalten.

Störende, ins Kroneninnere wachsende Triebe sollten ausgerissen werden, um die Belichtung zu verbessern. Dadurch werden auch die schlafenden Augen mit entfernt. Ein Fehler aber wäre es, das vegetative Wachstum durch übertriebene, falsche Schnittmaßnahmen einschränken zu wollen. Am besten lässt es sich bei Spalieren sowie bei jüngeren und kleineren Baumformen beruhigen, indem man steil nach außen stehende Triebe mit Astklammern, Spreizhölzern oder Gewichten (siehe Bild) flacher stellt.

Da 2018 mit einem starken Fruchtbehang zu rechnen ist, sofern kein erneuter Blütenfrost eintritt, wird es sich im nächsten Jahr vor allem beim Kernobst, aber auch bei Pflaumen, Zwetschgen und Mirabellen empfehlen auszudünnen.