Erfahrene Gärtner wissen, dass man mit Faulsein zwar den verwunschen-romantischen Traumgarten hervorragend genießen kann – aber NUR mit dieser Eigenschaft würde es nie soweit kommen, und es würde auch nicht lange ein Traumgarten bleiben. In all den Ratgebern für den Lazy-Garten erfährt man daher eine Menge über Methoden, die eigentlich zum Handwerkszeug jeden erfolgreichen Gärtners gehören. Zum Beispiel das Mulchen – nicht unbedingt jedem ein Begriff, aber vor allem im biologischen Anbau eine bewährte Technik: Durch eine Abdeckung mit organischen Materialien wird das Keimen von Unkräutern unterdrückt, der Boden mit organischer Substanz versorgt und vor allem die Verdunstung behindert, was den Wasserverbrauch verringert. Das war in den letzten Wochen auch dringend nötig, doch konnte es die Gießarbeiten angesichts anhaltender Trockenheit kaum ersparen, sondern bestenfalls erleichtern.
Eine Lösung, von der mich eine unverlangte E-Mail zu überzeugen versucht, wären „Kunstpflanzen pflegefrei. Nie mehr gießen.“. Aber das ist nicht wirklich das, was sich das Gärtnerherz erträumt. Verlockender sind da schon zunehmend raffinierte Hilfsmittel, wie computergesteuerte Tröpfchenbewässerung und unterirdisch verlegte Sprinkler. Das ist allerdings weniger eine Frage des Faul- und Schlauseins, sondern eher der gewachsenen technischen Möglichkeiten und nicht zuletzt des Geldbeutels. Doch selbst wenn man noch zum Gießkannenschleppen verdammt ist, erkennt der schlaue Gärtner (wahlweise „smart“ oder „clever gardening“) dies als Teil seines Fitnessplans. Und wenn das nicht genügt, dann benennen wir unsere Arbeit eben zum „CWC“ (englisch „ssie-dabbelyou-ssie “, für carrying watering can) – und die gesellschaftliche Anerkennung ist wieder intakt.