Wie Anne Goebel in einem Beitrag für die Süddeutsche Zeitung beschrieb, kommt der neueste wie so oft aus dem englischsprachigen Raum: Nachdem in den letzten Jahren nacheinander Ananas, Palme und Kaktus (aus der Tierwelt: Flamingo) die zeitgeistigen Bildmotive vom T-Shirt über Vorhänge bis zum Toilettenpapier beherrschten, ist es in diesem Jahr offensichtlich die „Swiss Cheese Plant“. So heißt Monstera deliciosa auf englisch. Worauf sich dieser Name bezieht, wird erkennbar, wenn man das charakteristisch gelöcherte Laub der Pflanze betrachtet. Der deutsche Name ist weniger anrüchig und unmissverständlicher: Fensterblatt.
Auslöser für die Mode soll eine Fernsehserie sein, die in den Fünfziger Jahren spielt. „Wie in einer Art wiederauferstandenem Biedermeier“, meint Anne Goebel, umgebe sich der modebewusste Zeitgeist wieder gerne mit exotischen Pflanzen zur Dekoration. Aufgrund der prägnanten Blattform tauchen die Motive auf Stoffen, auf Möbeln und sogar in Schmuckform auf. Aber auch als Zimmerpflanzen erleben die anspruchslosen Schlinger eine Renaissance: Schon bei relativ geringer Belichtung können sie im Wohnraum für edles Wintergarten- oder üppiges Dschungel-Flair sorgen – je nach den gängigen Wunsch-Fantasien.