Dr. sc. agr. Tina Balke ist Pflanzenärztin. An sie wenden sich Garten- und Zimmerpflanzenbesitzer ebenso wie Profi-Gärtner, die Probleme mit erkrankten oder schädlingsbefallenen Pflanzen haben und wissen wollen, wie sie diese wieder loswerden. Die Diplom-Agraringenieurin und promovierte Phytomedizinerin bietet eine Online-Beratung und in der Region Bodensee-Oberschwaben auch Vor-Ort-Termine an. www.die-pflanzenaerztin.de |
Die meisten davon landen zusammen mit dem Tannenbaum nach den Heiligen Drei Königen auf dem Grünmüll. Im Unterschied zum Tannenbaum, der ja ohne seine Wurzeln zeitig seine Nadeln verliert und dadurch optisch kein Augenschmaus mehr ist, sieht der Weihnachtsstern zu diesem Zeitpunkt meistens noch gut aus.
Aus meiner Sicht als Pflanzenärztin finde ich es schade, wenn eine gesunde Pflanze entsorgt wird, weil sie nicht mehr zur jahreszeitlichen Dekoration passt. Der Weihnachtsstern gehört zu den problemlosen Zimmerpflanzen. Wenn er von Krankheiten und Schädlingen befallen wird, dann hängt dies meistens mit dem falschen Standort oder einer unpassenden Pflege zusammen.
Hier meine Tipps an sie:
- Tauchen statt Gießen
Tauchen sie den Blumentopf in einen Behälter mit lauwarmem Wasser und lassen ihn danach ein paar Minuten abtropfen. Tauchen sie ihn alle 7 bis 10 Tage, die Erde darf zwischendurch ruhig etwas austrocknen. Staunässe fördert verschiedene Erreger von Wurzel- und Stammgrundfäulen und lässt die Blätter rieseln.
- Solarium – nein danke!
Von oben direkte Sonneneinstrahlung durchs Fenster und von unten warme Heizungsluft: Unter diesen Bedingungen lässt der Weihnachtsstern bald die Blätter hängen. Schnelle Abhilfe schafft hier eine Standortänderung.
- Bahnsteigatmosphäre – nein danke!
Bei zugiger und kalter Luft wirft der Weihnachtsstern nach kurzer Zeit seine Blätter ab. Die schöne Pracht ist bei diesem Exemplar damit schnell passé. Diese Pflanzen werden daher häufig schon vor dem 24. Dezember entsorgt.
Versuchen sie doch diese drei Grundregeln bei der Pflege ihres Weihnachtssterns einzuhalten. Dann wird es ihnen leicht gelingen, dass sie sich auch bis nach den Feiertagen an dieser Pflanze erfreuen können.
Es sei übrigens erwähnt, dass der Weihnachtsstern eine mehrjährige Pflanze ist. Wer daher etwas mehr Aufwand betreiben möchte, der kann ihn auch auf dem Balkon oder im eigenen Garten „übersommern“. Mit einigen Kniffen und Tricks bestehen gute Chancen, dass er in der nächsten Wintersaison wieder Blüten und farbige Blätter aufbietet. Und nebenbei haben sie auch einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz getan, weil für die kommende Adventszeit ein Weihnachtsstern weniger angezogen und transportiert werden muss.
Dr. Tina Balke