Laut Aussage des Allergologen Professor Dr. Karl-Christian Bergmann von der Berliner Charité beträgt der Anteil der Betroffenen inzwischen rund 4 Millionen Bundesbürger. Besonders rohe Früchte sind für viele Apfelallergiker gefährlich. Durch das Kochen jedoch werden die Allergie hervorrufenden Eiweißbausteine zerstört oder verändert und sind daher für Allergiker keine Bedrohung mehr. "Deshalb ist Apfelmus meist allergenfrei", erläutert Prof. Hans Steinhart, Lehrstuhl für Lebensmittelchemie an der Universität Hamburg.
Eine Schlüsselrolle spielen die so genannten Polyphenole, die in Pflanzen beispielsweise als Farb- oder Geschmacksstoffe vorkommen. Sie sind in alten Apfelsorten wie etwa ‚Boskoop' reichlich enthalten. Die neuen Apfelsorten dagegen weisen nur geringe Mengen von Polyphenolen auf – sie wurden wegen des säuerlichen Geschmacks und der schnellen Verbräunung nach Anschnitt des Apfels weitestgehend herausgezüchtet. Besonders verträglich sind nach Recherchen des BUND Lemgo Altländer Pfannkuchenapfel, Goldrenette, Freiherr von Berlepsch, Gravensteiner, Jonathan, Landsberger Renette, Minister von Hammerstein, Roter Berlepsch, Roter Boskoop, Schöner aus Boskoop, Weißer Klarapfel und Wintergoldparmäne.
Der BUND Lemgo stieß dabei auf Berichte betroffener Allergiker, dass sie nach regelmäßigem Konsum von verträglichen Apfelsorten eine Desensibilisierung erreicht haben: Auf einmal war es ihnen wieder möglich, Apfelsorten zu essen, die zuvor allergische Reaktionen ausgelöst hatten. Daher sammelt man nun Informationen von betroffenen Allergikern, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, und wünscht sich entsprechende Mailnachrichten. Eine Übersicht von Untersuchungsergebnissen der Hochschule OWL / Institut für Lebensmitteltechnologie NRW und weitere Infos bietet der BUND Lemgo auf seiner Website als Download an.
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