Krank oder Herbst?

Publiziert in Aktuelles

Mittlerweile hat landauf landab der Herbst bei uns Einzug gehalten. Die Blätter unserer Bäume färben sich in bunten Farben und erfreuen uns bei einem Spaziergang durch den Park.
Eine Kolumne von Pflanzenärztin Dr. Tina Balke


Tina BalkeDr. sc. agr. Tina Balke ist Pflanzenärztin. An sie wenden sich Garten- und Zimmerpflanzenbesitzer ebenso wie Profi-Gärtner, die Probleme mit erkrankten oder schädlingsbefallenen Pflanzen haben und wissen wollen, wie sie diese wieder loswerden. Die Diplom-Agraringenieurin und promovierte Phytomedizinerin bietet eine Online-Beratung und in der Region Bodensee-Oberschwaben auch Vor-Ort-Termine an. www.die-pflanzenaerztin.de  

Auch ich bin letztens in meiner Heimatstadt Bad Waldsee spazieren gegangen. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich das heruntergefallene Laub der Bäume nicht nur als raschelndes Geräusch und farblichen Tupfer wahrnehme, sondern ganz automatisch nach Auffälligkeiten abscanne. Das nennt man dann wohl »Berufskrankheit einer Pflanzenärztin«.

Von meinem Spaziergang habe ich ein paar Blätter mitgebracht und möchte Ihnen heute mal eine Quizfrage stellen: Können Sie erkennen, welche Blätter erkrankt sind und welche Blätter sich in einem natürlichen herbstlichen Zersetzungsprozess befinden? Sind es die Blätter auf Bild A oder die auf Bild B?

 

Bild A    Schwarzpappel BILD A 
     
 Bild B    Silberahorn BILD B

 

Auflösung:

Bild A zeigt die Blätter einer Schwarz-Pappel. Diese sind von einer Krankheit befallen, dem Marssonina-Pilz. Viele Blätter zeigten schon während des Sommers zahlreiche kleine schwarze Punkte, die im Laufe der Zeit nach und nach flächig ineinander übergehen. Derartige Blätter sollten Sie immer absammeln und aus dem Garten entfernen, um eine Neuinfektion im kommenden Frühjahr zu vermeiden.

Bild B zeigt die Blätter des Silber-Ahorn. Diese unterliegen einem natürlichen Zersetzungsprozess, an dem verschiedene Bakterien und Pilze beteiligt sind. Zudem können auch Insektenlarven das Blattgewebe bis auf die Leitbündel abfressen, was Sie im Bild ganz rechts sehen können. Im Verlauf des Winters helfen z.B. Regenwürmer dabei, das was dann noch vom Blatt übrig bleibt in einen Ton-Humus-Komplex umzuwandeln. All das können Sie getrost in Ihrem Garten belassen, so dass ein nahrhafter Boden daraus entstehen kann.

Vielleicht schauen Sie ja auch bei Ihrem nächsten Spaziergang durch den Park oder Ihren Garten genauer auf die Blätter und können solche Unterschiede erkennen.

Viele Grüße von Ihrer Pflanzenärztin
Dr. Tina Balke

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