In ihrer letzten Ausgabe 2019 berichtete die Zeitschrift „Ökologie & Landbau“ über einen der wichtigsten Grundsätze der Biolandwirtschaft, nämlich das Arbeiten in geschlossenen Betriebskreisläufen. Von dessen Einhaltung ist sie derzeit jedoch weiter entfernt ist als je zuvor, denn die Strukturen haben sich im Vergleich zu den Anfangsjahren stark verändert: Inzwischen haben sich viele landwirtschaftliche Betriebe spezialisiert, und damit hat die Abhängigkeit von externen Hilfsstoffen zugenommen. In stark ackerbaulich geprägten Regionen fehlen nun wirtschaftseigene organische Dünger, folglich muss ein Großteil der Nährstoffe über Zukaufdünger von außen zugeführt werden. Das entspricht nicht mehr den Idealen der Biopioniere. Was also tun? Kreisläufe weiter denken und auf überbetrieblicher und regionaler Ebene schließen? Oder sollten die Ökoverbände gar ihre Vorschriften lockern und künftig auch Gülle des Nachbarn aus konventioneller, flächengebundener Tierhaltung zulassen? Der Beitrag kommt zum Schluss, dass die Biobranche gut beraten sei, hierfür möglichst rasch innovative Strategien zu entwickeln.