Adelheid Lingg's Seminare und Vorträge über das Wesen und die heilenden Kräfte der Pflanzen werden hoch geschätzt - auch auf den Gartentagen Lindau begeistert sie seit Jahren eine eingeschworene Fangemeinde. Die staatlich geprüfte Natur- und Landschaftsführerin betreibt eine Gesundheitspraxis, ist erfolgreiche Buch-Autorin und vielen auch als Kräuterexpertin des Bayerischen Fernsehens bekannt. www.die-leda.de |
Der Spargel (Asparagus officinalis) ist ein Liliengewächs, das in China bereits vor 5000 Jahren gegen Husten, Geschwüre und bei Hautproblemen verwendet wurde. Plinius bezeichnete ihn als eine der zuträglichsten Speisen für den Magen. Griechische Ärzte benutzten den Spargel bei Erkrankungen der Harnwege, der Milz und der Leber. Dabei wurde hauptsächlich die Wurzel des Spargels verwendet und nicht die heute hauptsächlich verwendeten Sprossen.
Die Pflanze
Der holzige Wurzelstock treibt im Frühjahr fingerdicke Sprossen an die Oberfläche. Sobald sie aus dem Boden herausragen, beginnen sie zu grünen. Die über 1 m hohen Stängel verzweigen sich und sind mit ganz fein gefiederten Blättchen versehen, die an Fenchel oder Dill erinnern. Aus den kleinen grün-weißen Blüten entwickeln sich rote Beeren, ähnlich den Preiselbeeren, mit schwarzen Samen.
Wertvolle Inhaltsstoffe:
- Asparagin, ein sehr starkes Diuretikum, von dem auch der typische Spargelgeruch des Urins herrührt
- Saponine, Bitterstoffe, Flavonoide, Mineralstoffe
- Grüner Spargel enthält besonders viel pflanzliches Eisen
- unter den Vitaminen besonders viel Vitamin A; es ist wichtig für das Immunsystem, schützt den Körper vor freien Radikalen, schränkt das Wachstum von Hautkrebszellen ein, verhindert Nachtblindheit, sorgt für gesunde Haut und kräftiges Haarwachstum
- wenige Kohlehydrate, und diese als Inulin (für Diabetiker interessant)
- viele Faserstoffe
Heilwirkung
In der Heilkunde wird hauptsächlich der Wurzelstock verwendet. In der Erfahrungsheilkunde nutzt man ihn zum Entwässern, Blutreinigen, Entschlacken und Abnehmen sowie als Potenzmittel. Wissenschaftlich anerkannt ist die Anwendung des Spargelwurzelstocks zur Durchspülungs-Therapie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und zur Vorbeugung gegen Nierengrieß.
Spargel entwässert und entschlackt und ist daher ideal zur Frühjahrs-Entschlackungskur (ca. 10 Tage lang).
Zur Entwässerung: In eine Flasche 1 Teil getrocknete Spargelwurzeln und 5 Teile 38-%igen Korn geben. 28 Tage lang warm und dunkel ausziehen lassen und dann abseihen. 3mal täglich 2 Tropfen in einem kleinen Schluck Wasser einnehmen.
Getrocknete Spargelwurzeln und getrocknete Spargelschalen als Tee zubereitet helfen bei Blasen-, Leber- und Nierenleiden.
Bei Blasenentzündung: 2 Teelöffel Spargelwurzel mit ¼ l kaltem Wasser ansetzen, aufkochen und 2–3 Tassen täglich trinken. Zusätzlich viel trinken.
Bei Steinleiden: 2 EL Spargelwurzel mit 1 Tasse heißem Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen und abseihen. 6 Tassen pro Tag trinken.
In Arabien und Indien wird Spargel zuerst gekocht und dann mit Eigelb und Gewürzen gebraten als aphrodisierende Speise gereicht.
Rezept
Spargel mit Brennnessel-Giersch-Soße
Wunderbar lässt sich ein Spargelgericht mit einer herrlichen Brennnessel-Giersch-Soße kombinieren. Dieses Gericht ist nicht nur eine Gaumenfreude, sondern versorgt uns auch mit jeder Menge Mineralstoffen und Vitaminen.
1 Zwiebel kleinschneiden und in Olivenöl dünsten. Mit Kräutersalz, Curry und einer kleinen Prise Muskatnuss würzen. Je eine Handvoll klein geschnittene Brennnessel- und Gierschblätter hinzufügen und mit etwas Brühe aufgießen. Kurz aufwallen lassen und pürieren. Mit etwas Sahne abschmecken und servieren.
Guten Appetit!