Die jährlich von der Loki-Schmid-Stiftung ausgerufene Blume des Jahres ist diesmal ein Wiesenbewohner mit sehr eigenwilligen, dunkel purpurroten Blüten-Klöppeln, die hoch über den gefiederten Blättern stehen: der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis). Seine Bestände sind rückläufig, sein Zuhause, das schonend genutzte Grünland, ist massiv im Rückgang. Dabei zählt es zu den artenreichsten Lebensräumen unserer Kulturlandschaft, weil es zahlreichen Tierarten eine wichtige Lebensgrundlage bietet, zum Beispiel seltenen Schmetterlingsarten, dem Kiebitz und anderen Wiesenvögeln. (Foto: J. Denstorf)
Die Arbeitskreise Heimische Orchideen (AHO) haben das Kriechende Netzblatt (Goodyera repens) zu ihrem Jahresobjekt gewählt. Diese Art ist auf dem europäischen Kontinent die einzige Vertreterin ihrer Gattung mit außergewöhnlichen Merkmalen: Ihre Blätter weisen ein charakteristisches Adern-Netz auf, und die Rosetten, die noch keine Blüte getrieben haben, bleiben über Winter grün. Man findet diese Orchidee vorwiegend in moosigen, nicht zu trockenen Nadelwäldern des Alpenlands. (Foto: Florian Fraass)
Tauchsportler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz konnten sich für 2021 auf eine der schönsten und eigenartigsten heimischen Wasserpflanzen einigen: die Wasserfeder (Hottonia palustris). Sie kommt hauptsächlich in Kleingewässern, Gräben und in den Altarmen großer Flüsse vor, selten auch in Seen. Mit ihren feingliedrigen Blättern erinnert sie an die Tausendblätter (Myriophyllum). Besonders anmutig sind die Blütenstände, die im Mai und Juni bis zu 30 cm über den Wasserspiegel ragen. Ursachen ihrer Gefährdung sind vor allem Entwässerungen sowie der Ausbau einhergehend mit der Verschmutzung von Gewässern. (Foto: Silke Oldorff)
Zur Giftpflanze des Jahres schließlich wurde der Schlafmohn ernannt: Die meisten mögen bei seinem Namen als Erstes an die Droge Opium oder Morphium denken; diese werden aus dem Milchsaft gewonnen, der aus den Samenkapseln tritt, wenn man sie einritzt. Doch die Pflanze aus Kleinasien ist ebenso Lieferant für die leckeren Mohnkörnchen, die sich auf Semmeln oder im Kuchen großer Beliebtheit erfreuen. Sie sind frei von den gefährlichen Alkaloiden und können auch von Kindern bedenkenlos verzehrt werden. Bei allen anderen Pflanzenteilen aber ist größte Vorsicht geboten.