Um das Jahr 1840 wurde diese Sorte im Bühler Stadtteil Kappelwindeck als Zufallssämling entdeckt und bekam daher zunächst den Namen ‚Kappler Zwetschge‘. Ihre positiven Eigenschaften sprachen sich rasch herum, so dass die Baumanzahl in Mittelbaden schnell und stetig zunahm. Ab 1890 wurde die ‚Bühler Frühzwetschge‘ europaweit bekannt und vermarktet. In dieser Zeit der Armut war die Sorte für viele Bauersfamilien eine große Hilfe, weshalb ihr in der Region bis heute viel Achtung gezollt wird.
Die ‚Bühler Frühzwetschge‘ ist eine mittelfrühe Zwetschge mit hohen Erträgen und guter Baumgesundheit. Da anfangs auch Aussaat eine Rolle bei der Vermehrung spielte, kam es zu verschiedenen Typen, die in der Fruchtform und Reifezeit variieren können. Heute ist die Sorte vor allem noch in Süddeutschland und der Schweiz zu finden. Sie hat allerdings, nicht zuletzt aufgrund der vielen Neuzüchtungen, an Bedeutung deutlich verloren.
Beschreibung:Kräftiger Wuchs mit hoch- bis breit-pyramidaler Krone. Die Jahrestriebe sind braunrot und behaart, die Blüten erscheinen nur an Kurztrieben. Die selbstfruchtbare Sorte kommt relativ spät in den Ertrag, der dann aber hoch ausfällt. Der Baum ist wenig scharkaanfällig und im Allgemeinen von guter Gesundheit.
Die eirunden bis länglich oval geformten Früchtereifen zwischen Juli und Mitte August. Sie sitzen an einem dünnen Stiel, sind stark bereift und schmecken säuerlich-aromatisch. Das grünlich-gelbe Fleisch löst sich meist gut vom Stein. Die Verwertung kann sowohl alsKonservenfrucht, für Kuchen und Saft, aber auch als Tafelfrucht erfolgen.