Im Herbst taucht zwischen den dichten Geranientrieben irgendwann ein blau blühendes Blümchen auf, das nach der ersten Überraschung als Browallia identifiziert werden konnte. Wie das Nachtschattengewächs aus Lateinamerika – bei uns eigentlich als Zimmerpflanze kultiviert – in den Kasten gekommen ist, bleibt ein Rätsel. Zuerst nahmen wir an, dass es gemeinsam mit den Geranien und anderen Balkon- und Kübelpflanzen die Überwinterung im kühlen Wintergarten übersteht und dann offensichtlich von der regelmäßigen Bewässerung und der reichen Düngung profitiert, so dass es trotz der scheinbar übermächtigen Konkurrenz jedes Jahr wieder zwischen den Pelargonien durchstoßen und uns seine zarten Blütenteller präsentieren kann. Botanische Nachforschungen ergaben jedoch, dass die Browallia-Kräutlein durchgängig einjährig sind. Das heißt, sie müssen sich jedes Jahr neu aus den nach der Blüte gebildeten Früchten ausgesät haben! Normalerweise hat der Freizeitgärtner ja oft Probleme mit der Aussaat derart wärmeliebender Exoten. Aber im Schutz eines Dachs aus Pelargonienblättern haben diese Samen offenbar recht zuverlässig günstige Keimbedingungen gefunden.