Blüten – zum Anschauen, aber auch zum Essen

Publiziert in Lagern & Verarbeiten

Das Essen muss nicht nur den Hunger stillen – es darf auch Spaß machen! Wenn im Freundeskreis die Früchte des Gartens serviert werden, bilden Blüten auf dem Tisch einen ebenso überraschenden wie delikaten Blickfang.


  • Zahlreiche Blüten eignen sich roh als Salatzutat, andere werden eingelegt oder durch Kochen zubereitet.
  • Dabei spielt nicht nur der hübsche Anblick eine Rolle, sondern auch das Aroma.
  • Auch für Süßspeisen oder Getränke lassen sich phantasievolle Rezepte kreieren.

Die Verwendung von Blüten für Speis und Trank ist nicht neu. Bereits Römer und Griechen verfeinerten in der Antike ihre Gerichte mit Rosen, Nelken oder Veilchen. In China sind Ringelblumen, Orangenblüten und Lilien seit Jahrtausenden hoch geschätzte Zutaten.

Einen Höhepunkt erreichte die kulinarische und medizinische Blütenverwendung im Zeitalter des Barocks (in England). Heute lassen Gourmetrestaurants diese Tradition wieder aufleben, doch auch Hobbygärtner und –köche können auf einfache Weise ihren Speiseplan mit den „Schmuckstücken“ des Gartens bereichern.

Die Vielfalt an essbaren Blüten und deren Zubereitungsmöglichkeiten ist erstaunlich. In Öl, Essig oder Butter eingelegt, lassen sich die köstlichen Blütenaromen ohne großen Aufwand über die Blütezeit hinaus konservieren. Frisch geerntete Blütenblätter sind eine wunderbare kulinarische sowie dekorative Ergänzung sowohl für pikante als auch süße Speisen.

Gartenblüten für Salate

Kapuzkr 13Zahlreiche Gartenblüten eignen sich als Zutat von Salaten. Je nach Jahreszeit stehen andere Arten zur Verfügung, sodass man über die gesamte Saison hinweg abwechslungsreich variieren kann.

Die Geschmacksrichtungen reichen von Senföl-Schärfe (z. B. Kapuzinerkresse) über nussig (z. B. Rauke) bis hin zur würzigen Süße von Wiesenklee oder Kräuteraromen von Salbei, Thymian oder Oregano. Die knackigen Knospen und Blüten der Taglilie (Hemerocallis) schmecken wie Zuckererbsen, Borretschblüten erinnern an Gurken.

Neben diesen geschmacklichen Vorzügen machen die leuchtkräftigen Blüten den Salat zur Attraktion auf der Tafel. Lassen Sie ihrer Kreativität beim Garnieren des Tellers freien Lauf!

  • Duftveilchen – im Frühling, süßliches Aroma
  • Gänseblümchen – ab Frühling
  • Löwenzahn – ab Frühling, gesund
  • Borretsch – blau, milder Gurkengeschmack
  • Schnittlauch – nur Blüte, ohne derbe Stängel!
  • Kapuzinerkresse – würzig scharf; Knospen als „Kapern“.
  • Ringelblume – auffällige Blütensterne
  • Taglilie – Geschmack wie Zuckererbsen, auch zum Kochen.
  • Rosen – viele Duftaromen, je nach Sorte, meist süßlich

tippiconEs hat sich herumgesprochen, dass sich die würzigen Blütenknospen der Kapuzinerkresse in Essig einlegen und wie Kapern verwenden lassen. Aber Achtung: Die Knospen vor der Blüte nicht verwechseln mit den Früchten nach der Blüte! An denen kann man sich nämlich die Zähne ausbeißen.

Kandierte Blüten

Auf Desserts, Torten und Gebäck sind kandierte Blüten ein bezaubernder Blickfang. Zum Kandieren taucht man die frischen Blüten in Eiweiß, bestäubt sie mit Zucker und lässt sie auf einem warmen Platz trocknen. Das Überzuckern intensiviert das delikate Aroma der Blütenblätter.

Luftdicht aufbewahrt halten diese Zuckerblüten einige Tage. Verwendet man statt Eiweiß eine 1:5-Mischung von Gummiarabikum (in Drogerien und Apotheken erhältlich) und Wasser, so lassen sich die Blüten sogar über mehrere Monate konservieren. Besonders dekorativ wirken Rosen, Nelken, Borretsch, Veilchen oder Primeln.

Blüten-Eiswürfel sind eine ausgefallene Attraktion auf jeder Party – und denkbar einfach herzustellen. Mit Fruchtsaft anstelle von Wasser lassen sich – im Zusammenspiel mit den Blüten –wunderbare Farbkombinationen in die Würfel zaubern.

Mit Blüten kochen

So manche Blüte eignet sich auch zum Erhitzen. Taglilien verleihen Fleischgerichten, Suppen und Soßen ihre feine Note, indem man sie kurz mitgart. In der chinesischen Küche finden sich dazu viele Rezepte.

Ein klassisches Blütengericht sind Holunderküchlein. Die gesäuberten Holunderdolden werden dazu in Pfannkuchenteig getaucht, in heißem Fett ausgebacken und mit Puderzucker serviert. Genauso können Zucchini- oder Kürbisblüten zubereitet werden. Die trompetenförmigen Blüten dieser Kürbisgewächse eignen sich überdies vorzüglich zum Füllen mit Reis, Gemüse und Käse.

Einlegen in Butter oder Öl

Durch Einlegen in Öl, Essig oder Butter lassen sich die köstlichen Blütenaromen ohne großen Aufwand über die Blütezeit hinaus konservieren.

Fein gehackte Blütenblätter kann man mit weicher Butter vermengen und bei Zimmertemperatur einige Stunden zugedeckt stehen lassen. Im Kühlschrank entfaltet die Blütenbutter dann ihr volles Aroma. Geeignete Blüten: (intensiv duftende) Rosen, Salbei, Schnittlauch, Thymian, Rosmarin, Kapuzinerkresse

Insbesondere die aromatischen Blüten von Kräutern wie Salbei, Lavendel oder Minze eignen sich zur Herstellung von Ölen. Sie lassen sich Blütenöle sehr gut zum Anbraten von Fleisch und Fisch, als Salatdressing oder zum Verfeinern von Soßen verwenden.

Zur Herstellung füllt man ein sauberes Glas mit den Blüten und übergießt sie mit Oliven- oder Sonnenblumenöl. Das verschlossene Glas wird nun etwa vier Wochen auf die sonnige Fensterbank gestellt, hin und wieder gut durchgeschüttelt und schließlich durch ein sauberes Tuch in ein Gefäß gefiltert. Geeignete Blüten: Oregano, Thymian, Basilikum, Dill, Fenchel, Ringelblume, Rosen

tippiconNicht alle Blüten sind für den Verzehr geeignet! Im Garten gibt es auch etliche ungenießbare oder gar giftige Blüten, wie zum Beispiel Maiglöckchen, Sumpfdotterblume, Akelei, Eisenhut oder Fingerhut. Zugekaufte Blumen können zudem durch Pflanzenschutzmittel belastet sein, wenn sie nicht für den Verzehr vorgesehen sind.

Ernte und Vorbereitung

Der frühe, warme und trockene Morgen ist die beste Tageszeit um die Blüten zu ernten. Mit etwas Wasser lassen sich vorsichtig Staub und Insekten abwaschen. Grüne Blütenteile (Stiel, Kelch, Kelchblätter) sowie Staubgefäße und Stempel sind ungenießbar und sollten entfernt werden. Bei Rosen und Nelken entfernt man zusätzlich den weißen, bitter schmeckenden Blütenblattansatz. Je frischer man die Blüten verarbeitet oder zubereitet, desto ausgeprägter ist das Aroma.

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