- Schon mit einem gut isolierten Gewächshaus kann man die Saison verlängern und wärmebedürftige Gemüsearten ernten.
- Ein beheiztes Haus ermöglichst den ganzjährigen Anbau.
- Je nach Einstellung der Wintertemperatur kann man auch anspruchsvollere Kulturen bis hin zu tropischen Arten kultivieren.
Je intensiver die Beheizung, desto größer die Anbaumöglichkeiten
Frühbeete sind die einfachsten fest installierten Bauten zum Gärtnern. Durch das Angebot flexibler Folien und Vliese wurde ihre Verbreitung zurückgedrängt. Wer das Gartenjahr dauerhaft verlängern und intensivieren will, baut sich meist gleich ein Gewächshaus. Mit dessen technischer Ausstattung lassen sich auch gärtnerischen Möglichkeiten erweitern.
Für kleine Pflänzchen ist Bodenwärme wichtiger als die Lufttemperatur. Zur Unterstützung kann man Heizmatten verwenden. Damit dabei die Aussaaten nicht austrocknen, ist zudem an eine Schattierung mit Zeitung oder Vlies zu denken.
Die Heizung bestimmt die Nutzung
Ein unbeheiztes Gewächshaus oder Frühbeet lässt sich nur in den frostfreien Monaten des Jahres nutzen. Wird das Haus zumindest zeitweise beheizt, so dass es ganzjährig frostfrei bleibt, dann beginnt der Anbau ab März oder April. Das so genannte Kalthaus wird zudem häufig zur Überwinterung der Kübelpflanzen genutzt. Hierzu ist nicht immer eine Heizung notwendig; vielfach genügt eine Packung aus Mist oder Laub.
Für den ganzjährigen Anbau robuster Gemüsearten genügt ein temperiertes Haus mit Wintertemperaturen zwischen 12 und 14 °C (nachts 2- 3 Grad niedriger). Ein Warmhaus wird auch im Winter tagsüber auf 18 bis 21 °C beheizt und kann daher auch tropischen Pflanzen als Standort dienen.
Bodenpflege unter Glas
Die Lebensvorgänge laufen im Gewächshaus schneller ab als im Freiland, die Einflüsse sind extremer. Daher müssen die obersten 30 cm des Bodens intensiv mit Kompost und anderen Zusätzen verbessert sowie gepflegt werden. Damit er im Sommer das Wasser und im Winter die Wärme besser hält, sollte man den Boden mulchen.
Es lohnt sich sogar, den Boden im Herbst oder Frühjahr vor der Neubestellung komplett auszutauschen – nicht nur beim Auftreten seuchenartiger Krankheiten. Zumindest sollte man im Frühjahr den Boden gut wässern, damit die an der Oberfläche angereicherten Nährsalze ausgewaschen werden.
Frühgemüseanbau
Der Anbau beginnt im Januar mit dem wenig empfindlichen Salat. Man kann ihn in Gefäßen vorziehen und später auspflanzen, während andere Frühkulturen wie Möhren, Radieschen und Rettich direkt gesät werden. Achten Sie jeweils darauf, für den Gewächshausanbau geeignete Sorten zu verwenden!
Bei anderen Vorzuchten bis Februar ist eine zusätzliche Belichtung zu empfehlen. Fehlt diese, so sollte man sich Kohlrabi und Blumenkohl besser als Jungpflanzen beim Gärtner besorgen.
Bis zur Keimung hält man den Frühbeetkasten geschlossen. Eine zusätzliche Isolierung erreicht man durch Verkleiden mit Strohmatten oder Noppenfolie. Nach dem Auflaufen allerdings sollte bei milder Witterung häufig gelüftet werden.
Wenn ab Mai die meisten vorgezogene Pflänzchen ins Freie kommen, wird Platz frei für wärmebedürftige Sommerkulturen wie Tomaten, Gurken und Paprika. Allerdings ist hier unbedingt für die regelmäßige und ausgiebige Bewässerung zu sorgen und an heißen Tagen zu lüften.
Im Herbst kann man im Gewächshaus nicht nur den Spätgemüsebau nahezu unbegrenzt verlängern, sondern auch raschwüchsige Schnittblumen für die feiertägliche Dekoration anbauen.
Platz für exotische Pflanzen
Manchen Pflanzenliebhabern wären die vielseitigen Möglichkeiten der Gewächshausnutzung viel zu schade für Gemüse und realisieren darin lieber ein anspruchsvolles Hobby, wie die Pflege und Züchtung exotischer Pflanzenarten – Kakteen, Bromelien, Orchideen ...
Man muss sich allerdings entscheiden: Orchideen beispielsweise sind weltweit verbreitet; je nach Temperatur kann man im Gewächshaus jeweils nur der Gruppe eines speziellen Standorts die optimalen Bedingungen bieten. Natürlich ist auch zwischen auf Bäumen und im Boden wachsenden Arten zu unterscheiden.
Besonders reizvoll ist die Möglichkeit, unter Glas exotische Früchte ernten zu können, von Wein über Zitrus- und Passionsfrüchten bis hin zur Banane.
Im Frühjahr kommt der Boden nicht nach mit der natürlichen Freisetzung von Stickstoff nach, den die jungen Pflanzen für ihre Entwicklung benötigen. Deshalb empfiehlt sich eine rasch wirksame Düngergabe. Im Winter hingegen sind Stickstoff-Dünger wegen der Gefahr der Nitratanreicherung unerwünscht, weil sich bei schlechter Belichtung verstärkt Nitrate im Gemüse anreichern.