- Breite und Verlauf der Wege sind funktionellen Anforderungen anzupassen, aber auch ins Bild des Gartens zu integrieren.
- Mit Materialien und deren Kombination lässt sich der Charakter beeinflussen.
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Je stärker die befestigte Fläche belastet wird, desto stabiler muss der Unterbau sein.
Breit oder schmal, einheitlich oder bund, geradlinig oder geschwungen?
Wege stellen die Verbindung zwischen den Gartenteilen her und gliedern diese gleichzeitig. Aber sie besitzen auch eine besondere Bedeutung für die Gestaltung des Gartens. Bei Planung, Materialauswahl und Anlage ist daher nicht darauf zu achten, dass der Weg seine Funktion angemessen erfüllt, sondern auch auf eine harmonische Abstimmung mit umgebenden Wohngebäuden und Bepflanzung.
Planerische Grundlagen
Die Breite und Befestigung eines Weges ist vor allem nach der Art und Häufigkeit seiner Nutzung auszurichten.
Für Hauptwege sollte man eine Breite von 1,20 bis 1,50 m vorsehen, sodass zwei Personen nebeneinander gehen können. Das genaue Maß wird vom Plattenformat mitbestimmt. Eine Garageneinfahrt muss für die besonderen Erfordernisse des Autos angelegt sein, sowohl was die Breite als auch die Belastbarkeit betrifft.
Für häufig benutzte Arbeitswege ist eine Breite von 80 bis 100 cm vorzusehen, während für selten begangene Seitenwege 40 bis 60 cm ausreichen. Um durch eine Wiese zum Kompostplatz oder zur Wäschespinne zu kommen, kann man einzelne Trittsteine legen. Zwischen den Beeten genügen oft Trampelpfade in Fußbreite.
Wichtig: Ein Weg braucht ein Ziel und sollte nicht sinnlos enden. Bei Bedarf kann man an einem funktionslosen Wegende eine Bank oder einen Blickfang platzieren.
Gestalterische Überlegungen
Vor Beginn der Arbeiten sollte man einen Plan zeichnen, in dem der Verlauf, die Ziele und die Relationen der Wege sichtbar werden.
Die Wegführung gibt dem Garten Struktur und Charakter. Gewundene Wege wirken organischer und passen besser zum Charakter von Pflanzen und Garten. Mit kleinem Pflaster lässt sich viel einfacher ein geschwungener Verlauf gestalten als mit großen Platten. Vor allem in großen Gärten sollte man nie die kürzeste Verbindung wählen. Hier dürfen geradlinige Wege Ruhe ausstrahlen.
Verläuft der Weg in einem eintönigen grünen Rahmen, so dürfen verspielte Muster und Formen zur Belebung beitragen. Ein einheitlicher Belag, zum Beispiel Kies, lenkt dagegen weniger ab von einem bunten Blumenbeet.
Wege richtig anlegen
Die Unterkonstruktion des Belags ist eine entscheidende Grundlage für einen dauerhaften, schönen Weg. Durch die wasserdurchlässigen Schichten wird verhindert, das sich unter der Wegdecke Wasser sammelt und bei Frost den Belag aufwirft. Vor allem auf schweren Böden ist darauf zu achten.
Nachdem ein Bett ausgehoben und der Untergrund festgestampft wurde, kommt darüber eine mindestens 10 cm hohe Tragschicht aus Schotter oder Rundkies (Körnung 0/32 bis 0/50); je stärker die Belastung, desto höher. Garantierte Sicherheit hat man nur mit Frostschutzkies. Darüber wird die Ausgleichschicht aufgebracht: 3 bis 5 cm hoch Sand oder feinerer Splitt. Damit die Unterkonstruktion nicht im Laufe der Zeit zusammensackt, muss man die Schichten jeweils verdichten.
Eine kreative Weggestaltung sollte nicht zuletzt dann in Betracht gezogen werden, wenn der gärtnerische Ehrgeiz eher gering ist. Die Anlage und Pflege von gelungenen Pflanzungen verursacht nämlich erheblichen Aufwand. Durch eine entsprechende einmalige Investition in die Weggestaltung läßt sich eine ähnliche Belebung erzielen.
Zur Ableitung des Wassers ist ein Gefälle vorzusehen, von etwa 2 Prozent (2 cm pro Meter). Breitere Wege dürfen leicht nach beiden Seiten abfallen.
Zu den Wegrändern hin sorgt ein Betonkeil für Stabilität.
Farbe und Struktur der Beläge
Die Auswahl des Belagmaterials sollte nicht nur von der Funktion beeinflusst werden; denn seine Textur und Farbe bestimmen das Gartenbild entscheidend mit. Dabei sollten auch die Wohnbebauung sowie der Charakter der Bepflanzung ins Kalkül gezogen werden.
Betonierte oder geteerte Flächen wirken langweilig. Bei Pflasterbelägen hingegen ist sogar in den Fugen Platz für Bewuchs. Besonders schöne Kontraste mit frischem Grün und anderen hellen Laubfarben bilden Klinkersteine. Gestufte oder anderweitig verspielte Wegränder verstärken die Einheit mit der umgebenden Natur.
Für Wege in schattigen Gartenbreichen sind Beläge mit rauher Oberfläche zu bevorzugen. Denn in feuchter Atmosphäre werden die Beläge schnell mit Moosen und Algen belegt und dadurch glitschig.
Erkundigen Sie sich auch rechtzeitig über die Quadratmeterpreise der in Frage kommenden Materialien, denn es gibt deutliche Unterschiede. Charaktervolle Natursteine kosten deutlich mehr als Betonsteine. Für den Mengenbedarf spielt auch das gewählte Verlegemuster eine Rolle.
Durch geschickte Kombination verschiedener Plattengrößen und Materialien entsteht eine lebendige Atmosphäre. Eine Abzweigung vom Hauptweg lässt sich auch durch ein abweichendes Muster als eigener Bereich kennzeichnen.
Man kann auch innerhalb einer Fläche verschiedene Materialien einstreuen. Farbtupfer aus frostfester Keramik wirken besonders fröhlich. Die unterschiedliche Höhe der Beläge erfordert allerdings etwas Erfahrung beim Verlegen.