Beete perfekt mit Farben gestalten

Publiziert in Beetgestaltung

Wie ein Maler kann der Gärtner mit farbigen Blüten vor dem grünen Laub seine Bilder gestalten. Damit jedoch kein buntes Durcheinander entsteht, sollten Sie die wichtigsten Regeln beachten.


  • Jede Farbe hat einen unterschiedlichen Charakter, den man gezielt einsetzen kann.
  • Mit Hilfe des Farbkreises lassen sich kräftige Kontraste, harmonische Dreiklänge und Farbverläufe gestalten.
  • Zur Planung geht man von Leitpflanzen aus und berücksichtigt auch Strukturpflanzen.

Blütenfarben prägen die Stimmung – als Kontrast oder in Harmonie

Der Charakter einzelner Pflanzen sowie eines ganzen Beets muss zu allererst zum Standort passen, kann aber dann nach persönlichen Vorlieben zusammengestellt werden. Beide Gesichtspunkte sind eng mit Wirkung und Harmonie der Pflanzenfarben verknüpft. Vor allem bei gleichzeitig erscheinenden Blüten kommt es darauf an, dass sie miteinander korrespondieren. Ein buntes, allzu vielfältiges Durcheinander würde eher beliebig wirken.

Die Farben und ihr Charakter

FarbkreisDer Farbkreis basiert auf den Grundfarben Rot, Gelb und Blau, in den Übergängen verbunden durch die Mischfarben Grün, Orange und Violett.

Grün, die lebensspendende Farbe des Chlorophylls, bildet die „Leinwand“, auf der wir unsere Gartenbilder malen.

Im gelb-roten Bereich dominieren warme Töne. Mit solchen Blüten lassen sich in sonniger Lage feurige Pflanzungen gestalten.

Der Farbsektor von Blau bis Grün strahlt eher eine kühle Eleganz aus, die aber auch beruhigend wirkt.

Rosa-violette Blüten bilden den Übergang zwischen diesen gegensätzlichen Charakteren. Entsprechend eignen sich diese Farbtöne, um warme und kalte Farben harmonisch zu verbinden.

Es kann nicht überraschen, dass kräftige Farben lebhafter erscheinen als zarte Töne. Ein Beet, in dem alle Farben bunt gemischt sind, kann sprühende Laune verbreiten; es wirkt aber manchmal auch unruhig und wenig durchdacht.

Zur Beruhigung empfiehlt es sich, größere farblich zusammengehörige Gruppen zu bilden. Auch weiße und andere zarte Blütentöne sowie grau- oder silberlaubige Blattpflanzen tragen dazu bei, eine allzu grelle Kombination abzumildern und wieder zu verbinden.

tippiconWenn man sich für ein Beet in warmen Farben entscheidet, kann man durch eine einzelne Pflanze mit kaltem Blütenton einen belebenden Akzent setzen. Umgekehrt funktioniert das genauso. Besonders gut klappt dieser Trick in einer ansonsten spannungsarmen Kombination aus zarten Farben.

Kontraste oder harmonische Kombinationen

Beet komplementaerkontrastDie stärksten Kontraste erzielt man mit Komplementärfarben, also den Frben, die sich im Farbkreis gegenüber liegen. Als zweifarbige Kombination drängt sich aber auch Blau/Gelb mit vielen geeigneten Arten auf, ebenso Blau/Weiß oder Rot/Weiß. Ein gleichseitiges Dreieck im Farbkreis zeigt einen Farbdreiklang an, der gut harmoniert.

Auf dem Farbkreis benachbarte Töne mit ähnlichem Charakter bilden einen Farbverlauf; ihre Kombination wirkt meist sehr harmonisch. Ähnlich ist die Wirkung von Pastellfarben.

So genannte monochrome Beete, in denen nur Pflanzen mit demselben Frbton kombiniert werden, stellen eine besonders große Herausforderung dar.

Weiß und Rot sind eher selten

Klassische weiße Blütenstauden sind Sommermargerite und einige Lilien, aber es gibt von vielen anderen Gartenblumen weiß blühende Sorten. Auch kräftig rote Blüten sind gar nicht so selbstverständlich.Neben Mohn und Brennender Liebe gibt es mehrere rote Sorten zum Beispiel bei Rosen und Pfingstrosen, Phlox, Dahlien und Taglilien.


So geht man bei der Planung vor

Bei der Planung wählt man zunächst Leitpflanzen aus, die in Dauer und Auffälligkeit der Blüten die Pflanzung dominieren, wir Rosen oder Rittersporn.

Dazwischen weden die dazu passenden Begleitpflanzen platziert – z. B. Polster, Bodendecker und Frühlingsblüher. Es empfiehlt sich, dabei auch interessante Wuchsformen, Blattstrukturen und Laubfärbungen einzubauen; diese bereichern die Pflanzung über eine längere Zeitspanne als die Blüten. Am besten kommen solche Gestalten im Wechselspiel von Licht und Schatten zur Wirkung.

Nicht zuletzt geben Strukturpflanzen wie Gräser und Farne dem Gesamtbild oft erst den nötigen Halt. Wie die silber- oder graulaubigen Blattpflanzen sowie weiße Blüten können sie als Verbindungsglieder zwischen den kräftigeren Farbtönen genutzt werden.

tippiconJe dunkler und schattiger ein Bereich, desto wichtiger ist es, ihn mit hellen Farben aufzufrischen. Dunkles Rot, Blau oder Violett kommen hier kaum zur Geltung. Vor einer hellen Wand dagegen sollten weiße Blüten sehr zurückhaltend eingesetzt werden; hier wirken kräftige und dunklere Farben besser.

Von der Wirkung der Töne

Jede Farbe hat eine eigene, natürlich auch subjektiv unterschiedlich wahrgenommene Wirkung auf den Betrachter. Natürlich kommt es auch immer auf die Farbnuancierung an; ihr Einfluss auf den Gesamteindruck einer Gartenanlage ist nicht zu unterschätzen.

Die Wirkung hängt im übrigen auch vom Umfeld ab. Die gleiche Farbe kann, je nachdem in welchen farblichen Kontext sie gestellt wird, sehr unterschiedlich erscheinen. Allgemein eignen sich ruhige, grüne Flächen, die nicht nur durch Hecken, sondern auch durch begrünte Fassaden geschaffen werden können, ideal als Hintergrund für farblich und gestalterisch lebhafte, vielgestaltige Arrangements.

Helle Farben wirken leicht und freundlich und werden im Sonnenlicht noch betont. Sie vermitteln den Eindruck von Weite und vergrößern den Garten optisch. Sie sind ausgezeichnete Hintergrundfarben und für schattige Bereiche gut geeignet.

Weiß verbindet die beruhigende mit der belebenden Wirkung. Es hellt dunkle Bereiche auf, wirkt aber im Übermaß kühl; ein Cremeweiß wirkt immer wärmer als ein hartes Weiß.

Dunkle Farbtöne wirken im Schatten dumpf, sie brauchen Sonnenlicht zur Entfaltung. Dunkle Töne verkleinern Räume optisch. Dunkle Rottöne lassen benachbarte Farben heller erscheinen.

Kalte Farben wie Blau, blaustichiges Rot, Violett, Blaugrün, Grüngelb und Weiß wirken beruhigend, entspannend, kühlend und erfrischend. Sie können sehr gut untereinander kombiniert werden, schaffen Distanz und eignen sich zur optischen Ausweitung eines Gartens.

Warme Farben wie Gelb, Orange, Zinnoberrot und Gelbgrün wirken anregend und aktivierend. Sie treten optisch hervor, verkürzen die Entfernung und verkleinern. Große Flächen können mit Hilfe von Rot optisch verkleinert werden. In kleinen Gärten oder auf Balkonen sollten Sie eher sparsam mit diesen Farben umgehen, da sie sonst leicht erdrückend wirken. – Selbstverständlich dürfen warme und kühle Farben auch aufeinandertreffen.

Anteile von Weiss oder Grau verringern den Sättigungsgrad, der Farbeindruck geht mehr in Richtung Pastell. Mit der Kombination abgetönter Farben erzielt man eine sehr schöne Wirkung, zum Beispiel mit rosa überhauchtem Weiß und hellem Blauviolett, Cremeweiß und Hellrosa.

Rotes Beet