Erfolgreich Rasen anlegen Schritt für Schritt

Publiziert in Rasen & Wiese
Erfolgreich Rasen anlegen Schritt für Schritt Rainer Sturm / pixelio.de

Das saftige Grün spielt eine zentrale Rolle in unseren Gärten. Daher ist es wichtig, dass man schon bei der Anlage, beginnend mit Saatgut-Auswahl und Bodenvorbereitung, die richtigen Weichen stellt.


  • Die Auswahl des Saatguts hängt vom Standort sowie dem gewünschten Rasentyp ab.
  • Zentral ist die Vorbereitung des Bodens: Er sollte durchlässig, frei von Fremdkörpern oder Unkräutern un dgut ernährt sein.
  • Auch die Behandlung nach Aufgehen der Saat entscheidet über eine dichte Narbe.

Rasen ist sowohl gestalterisch als auch aufgrund seiner Nutzungsmöglichkeiten in vielen Gärten ein unverzichtbarer Bestandteil. Mit der fachgerechten Aussaat geeigneter Gräser kommt man in relativ kurzer Zeit zu einem neuen, frischgrünen Teppich aus – je nach Wunsch besonders robust oder dekorativ.

Samenbezug und Bodenvorbereitung

Im Fachhandel gibt es verschiedene Saatgutmischungen wie Landschafts-, Golf- und Parkplatz-Rasen, für Dachbegrünung, Schatten- und Schotterrasen oder auch Blumen- und Kräuterrasen. Damit kann man jedem Geschmack, aber auch fast allen in Frage kommenden Standorten gerecht werden.

tippiconWenn Sie lange Freude an Ihrem Rasen haben möchten, empfiehlt es sich, zu einem hochwertigen Markensaatgut zu greifen und von Supermarkt-Angeboten die Finger zu lassen.

Optimal wäre jeweils ein mittlerer Boden mit leicht saurem pH-Wert – durchlässig und sicher vor Staunässe, aber in der Lage, etwas Feuchtigkeit zu speichern. Soll der Rasen eben sein, so sind etwaige Bodenwellen – notfalls mit Maschinen – rechtzeitig zu planieren.

Mindestens zwei Wochen vor der Aussaat (ab Mitte April oder Spätsommer), möglichst in trockenem Zustand, wird der Boden mit einer Fräse oder Spaten bzw. Grabegabel tief gelockert; dabei lässt sich auch die Oberfläche nach Bedarf formen.

Die vorhandene Vegetation ist dabei mitsamt Wurzeln sorgfältig zu entfernen. Eingefräste Kräuter würden nämlich bald wieder durchtreiben.

Beim Lockern/Fräsen kann man verbessernde Zusätze einarbeiten; gesiebter Reifkompost ist in jedem Fall hilfreich. Die Einsaat einer Gründüngung im Herbst zuvor unterstützt sowohl Lockerung als auch Humusanreicherung. Außerdem gibt es im Handel spezielle Substratmischungen für die Rasenanlage.

tippiconHäufig ist es notwendig, eine verdichtete Fläche zu verbessern (Staunässegefahr!). Eine Lösung wäre die Anlage eines Gefälles, sodass das Wasser abfließen kann. Im Extremfall sollten Sie ein Dränagesystem vom Fachmann in Betracht ziehen.

Durch das Einarbeiten einer vorsichtig dosierten Düngergabe lässt sich sicher stellen, dass die Rasengräser alles haben, was sie nach der Keimung benötigen.

Kurz vor der Einsaat sollten Sie die Fläche noch einmal mit dem Rechen von Fremdkörpern sowie von frisch aufgekeimten Unkräuter bereinigen. Schließlich wird die Fläche mit dem Rücken des Rechens geebnet. Danach sollte sie bis zur Saat nicht mehr betreten werden.

Die Rasenaussaat

Die besten Bedingungen zur Ansaat eines Rasens herrschen, wenn es über 10 °C warm ist und gleichzeitig geringe Gefahr besteht, dass der Boden austrocknet. Dies ist meist im April/Mai sowie im September der Fall.

Die Samen werden entsprechend der Mengenangabe auf der Packung ausgestreut. Der Einsatz einer Sämaschine erleichtert die gleichmäßige Verteilung. Bei einem Fachbetrieb oder einem Gartenbauverein kann man oft professionelle Geräte ausleihen.

Die Samen werden mit dem Rechen nicht mehr als 1,5 cm tief eingearbeitet. Durch Andrücken erhalten sie Bodenschluss. Der Fachmann geht dazu mit einer Walze über die Fläche; der Hobbygärtner kann sich mit Trittbrettern an den Füßen behelfen. Zuletzt ist die Fläche ausgiebig zu beregnen. Verwenden Sie dazu eine feine Brause, damit die Erde nicht verschlämmt!

In der Folgezeit sollte die Fläche nicht betreten und die Saat ständig feucht gehalten werden. Nach etwa zehn Tagen ist dann ein erster grüner Flaum sichtbar. Und nach 6 Wochen kann unter normalen Umständen die künstliche Bewässerung eingestellt werden.

infoiconDie Instant-Lösung: Rollrasen: Wem es zu lange dauert, bis aus zarten Keimlingen ein dichter Rasen wächst, der kann sich einen Rollrasen verlegen. Auch zum raschen Ausbessern von Fehlstellen oder für die Begrünung von Hanglagen ist diese Technik bestens geeignet.
- Beginnen Sie mit dem Verlegen an der längsten geraden Seite.
- Verlegen Sie die Stücke möglichst dicht und so, dass die in Anschlussstellen der nächsten Bahn versetzt liegen. Überstehende Soden werden mit dem Spaten oder einem Messer abgeschnitten.
- Sofort nach dem Verlegen mehrfach andrücken und wiederholt kräftig wässern.

Erste Pflegearbeiten

Sobald die Halme 8 bis 10 cm hoch sind, müssen sie ein erstes Mal abgemäht werden, etwa um zwei Drittel; das Schnittgut ist unbedingt zu entfernen. Dadurch wird der Austrieb von Seitentrieben angeregt und Unkräutern zeitig entgegen gewirkt. Zu diesem Zweck ist es wichtig, dass die Messer gut geschärft sind, weil sonst die zarten Pflänzchen mitsamt Wurzeln ausgerissen würden. Später kann man sich schrittweise der vorgesehenen Schnitthöhe für den Rasen annähern.

Auch eine vorsichtig dosierte Stickstoffdüngung zu diesem Zeitpunkt fördertdie Entwicklung einer dichten Narbe. Gut einwässern, damit die jungen Pflänzchen nicht „verbrennen“! Mit einer Gabe von unkrautfreiem Kompost kann man nicht viel falsch machen.

Es empfiehlt sich, den Rasen im ersten halben Jahr nicht zu sehr zu belasten. Etwaige Fehlstellen kann man bei Gelegenheit nachsäen.