Wie halte ich meine Rosen gesund?

Publiziert in Pflanzenschutz

Dass die schönsten Gartengehölze etwas empfindlich sind und viele Feinde haben, darf nicht überraschen. Doch wenn man sie kennt, kann man Krankheiten vorbeugen und Schädlinge abwehren.


  • Pilzkrankheiten führen zu Blattflecken, zu Blattfall und zum Absterben ganzer Triebe.
  • Schadinsekten saugen an Blättern und Knospen und rufen Verkrüppelungen hervor.
  • Rosengerechte Standortwahl, Pflege und Winterschutz beugen solchen Schäden vor.

Wie kann man Krankheiten vorbeugen?

Rosen SternrusstauBeim Sternrußtau zeigen sich gezackte, schwarzbraune Flecken, die gelb umrandet sind (Bild rechts).

Der Rosenrost verursacht orangerote, später schwarze Pusteln an der Blattunterseite. Oben werden runde, gelbliche Flecken sichtbar. Langfristig fällt das Laub ab.

Das Kennzeichen des Echten Mehltaus ist ein mehliger Belag an Blättern, Trieben und Knospen. Bei starkem Befall kümmern die Pflanzen. In solchen Fällen kann ein umweltverträgliches Präparat auf Lecithin-Basis gespritzt werden.

Vorbeugend ist in allen Fällen ein möglichst luftiger Stand in voller Sonne zu wählen sowie notfalls eine robuste Sorte. Die Befallsgefahr lässt sich zudem verringern, indem man nicht über die Blätter gießt und ausgewogen düngt. Befallenes Laub ist möglichst rasch zu entfernen. Ein Schachtelhalm-Präparat stärkt die Widerstandskräfte.

Welche Schädlinge befallen die Rosen häufig?

An Triebspitzen und Blattunterseiten sitzen oft ganze Kolonien von Blattläusen. Mit ihrer Saugtätigkeit verursachen sie Verkrüppelungen und Minderwuchs. Die Tiere lassen sich von Hand abstreifen oder mit Wasser abspritzen. Man kann aber auch mit einem biologischen Präparat auf der Basis von Kaliseife, Rapsöl oder Neem spritzen.

Mit denselben Mitteln lässt sich auch die Rosenzikade abwehren. Das kleine, falterartige Insekt tritt bevorzugt an trocken-warmen Standorten auf. Ihre Saugtätigkeit hinterlässt am Blatt silbrige Flecken, ebenso wie die der Thripse – 1mm kleine, gestreifte Insekten Insekten. Später können dadurch Verkrüppelungen entstehen. Da die Tiere Trockenheit mögensollte man zur Vorbeugung gut wässern. Notfalls muss man zu einem Pyrethrum-Präparat greifen (im Fachhandel erhältlich).

Die von der Rosenblattrollwespe verursachten Symptome sieht man häufig, die Tiere selten: Nachdem diese Wespe ihre Eier am Rosenblatt abgelegt hat, rollt sich dieses durch die Saugtätigkeit der Larve ein. Mit Pflanzenschutzmitteln lässt sich diese kaum erreichen. Sammeln Sie stattdessen die eingerollten Blätter möglichst rasch ab. Um die Weitervermehrung zu unterbrechen, sollte man sie vernichten oder zumindest in heißes Wasser tauchen.

Der Rosentriebbohrer frisst sich durch kleine Löcher in und anschließend durch die Triebe, die dadurch welken. Man sollte sie zeitig und so weit zurückschneiden, bis keine Gänge mehr sichtbar sind.

tippiconSammeln Sie befallene Pflanzenteile möglichst rasch ab. Dadurch wird der Erreger von der Pflanzen entfernt, kann sich aber unter Umständen weiter vermehren. Um dies zu unterbinden, sollte man solche Blätter und Triebe vernichten oder zumindest in kochend heißes Wasser tauchen.

Welche anderen Schadursachen gibt es?

Bodenmüdigkeit

Bodenmüdigkeit tritt auf, wenn an derselben Stelle wiederholt Rose gepflanzt werden. Von den Vorgängern bleiben im Boden Ausscheidungen und Krankheitserreger zurück, die das Gedeihen der neuen Rose erschweren. Folgen sind oft ein schlechter Austrieb und ein schwacher Flor.

Um dem vorzubeugen, ist – wenn kein alternativer Standort in Frage kommt – die Erde mitsamt allen Wurzelrückständen sorgfältig zu entfernen und durch frisches Substrat zu ersetzen.

Winterschäden

Winterschutz Reisig SuRosen sind unterschiedlich frosthart. In rauen Lagen sollte man robustere Sorten wählen und zusätzlich den Winterschutz intensivieren. Im Weinbauklima sind solche Maßnahmen überflüssig.

Durch Anhäufeln des Stocks mit Erde werden die Triebe der Beet- und Kletterrosen im unteren Bereich geschützt. Junge Kletterrosen sollte man komplett mit Reisig bedecken. Am meisten jedoch leiden Rosen unter kurzfristigen Temperaturschwankungen an sonnigen Frosttagen. Eine Abdeckung, zumindest auf der Südseite, mildert die Extreme ab.

Hochstämmchen sind an den Veredlungsstellen und der exponierten Krone etwas empfindlicher. Junge Stämmchen können noch zu Boden gebogen und mit Reisig abgedeckt werden. Ältere Stämme packt man luftdurchlässig in Vlies oder Jute ein.

Wenn der Boden zum Austrieb im Frühjahr nicht genügend Wasser zur Verfügung stellt, kann es zu Trockenschäden kommen. Im Bedarfsfall ist ausgiebig zu gießen.

Warum blühen manche Triebe nicht?

Manchmal entwickelt die Rose Triebe, die keine Blüten ausbilden. Bei genauem Hinsehen unterscheiden sie sich auch durch ihr kleineres, stärker gefiedertes und meist helleres Laub von den Edeltrieben mit ihren glänzend dunkelgrünen Blättern. Diese so genannten Wildtriebe entstammen der Wurzelunterlage, auf die die Zuchtsorte veredelt ist, und können jene aufgrund ihrer Vitalität überwuchern. Deshalb sollte man sie möglichst früh an der Austriebsstelle ausreißen

infoiconBeim Einkauf sollte man eine Baumschule oder ein gutes Gartencenter bevorzugen, wo man kundig beraten wird. Wer aus einem Fachkatalog wählt, sollte die Sortenbeschreibungen gut studieren; fehlen z. B. Begriffe wie Robustheit oder Frosthärte, dann sind diese Eigenschaften auch nicht zu erwarten. Wird eine Sorte als mehltauanfällig bezeichnet, ist Vorsicht geboten.
Wer auf so genannte ADR-Rosen zurückgreift erhält garantiert robuste Sorten, die kaum Pflanzenschutz erfordern. (ADR = Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung)