Die geheimnisvollen Erscheinungen wurden bereits im 16. Jahrhundert beschrieben, unter anderem von Paracelsus. Man hielt sie zunächst für feurige „Sterngeschütze“, die bei einem Sommergewitter auf die Erdoberfläche gefallen sein müssen und hier erkaltet sind. Später wurden sie zu „Sternenrotz“ abgewertet. Mancherorts aber werden sie sogar zu Nahrungs- (China, Peru) oder gar Heilmitteln verarbeitet.
Viele Nostoc-Arten leben in Gewässern, andere Kolonien sind unter anderem auf Wegen, Steinen oder einfach auf der Erde zu finden. In trockenem Zustand sind die Kolonien bestenfalls als dünne schwarze Kruste erkennbar. Erst durch Wasserzufuhr, etwa nach einem Regenschauer, quellen sie zu einer gallertartigen Masse auf.
Mit Hilfe der enthaltenen grüne Farbstoffe können Nostoc-Bakterien Photosynthese betreiben. Einige Arten leben auch in Symbiose mit Pflanzen oder Pilzen. Die Symbiosepartner profitieren dabei von der Fähigkeit dieser Organismen, Stickstoff aus der Luft zu Ammonium zu reduzieren und damit für die Pflanzen verfügbar zu machen, ähnlich wie die Knöllchenbakterien bei den Leguminosen. Mit derlei Fähigkeiten gehörten Nostoc-Bakterien schon vor Hunderten Millionen Jahren zu den ersten Lebewesen, die sich vom Wasser an das Leben auf Land angepasst haben.
Mancher Gartenfreund wird den Schleim trotz seiner teils positiven Wirkungen am liebsten verschwinden lassen. Optisch tut er das ganz von selbst, wenn er nach dem Regenschauer wieder austrocknet. Wem das nicht reicht, der kann die obersten Zentimeter der betroffenen Erdschicht abtragen, düngen und bepflanzen. Dann sollte der grüne Schleimbelag ein Ende haben.