Unerwarteter Gast im Balkonkasten

Publiziert in Artenvielfalt im Garten

In einem unserer Balkonkästen waren ursprünglich dunkelviolette Hängegeranien und eine rosa blühende, aufrechte Zonal-Pelargonie kombiniert. (Balkon-Geranien heißen genau genommen Pelargonien!) Im Laufe der Jahre baute die Zonal-Pelargonie immer mehr ab (was ganz normal ist), so dass nach und nach die Hängeform das Kommando übernahm (was auf eine sehr vitale Sorte hinweist). Was aber über all die Zeit gleich geblieben ist:

Im Herbst taucht zwischen den dichten Geranientrieben irgendwann ein blau blühendes Blümchen auf, das nach der ersten Überraschung als Browallia identifiziert werden konnte. Wie das Nachtschattengewächs aus Lateinamerika – bei uns eigentlich als Zimmerpflanze kultiviert – in den Kasten gekommen ist, bleibt ein Rätsel. Zuerst nahmen wir an, Browallia 94 Wdmdass es gemeinsam mit den Geranien und anderen Balkon- und Kübelpflanzen die Überwinterung im kühlen Wintergarten übersteht und dann offensichtlich von der regelmäßigen Bewässerung und der reichen Düngung profitiert, so dass es trotz der scheinbar übermächtigen Konkurrenz jedes Jahr wieder zwischen den Pelargonien durchstoßen und uns seine zarten Blütenteller präsentieren kann. Botanische Nachforschungen ergaben jedoch, dass die Browallia-Kräutlein durchgängig einjährig sind. Das heißt, sie müssen sich jedes Jahr neu aus den nach der Blüte gebildeten Früchten ausgesät haben! Normalerweise hat der Freizeitgärtner ja oft Probleme mit der Aussaat derart wärmeliebender Exoten. Aber im Schutz eines Dachs aus Pelargonienblättern haben diese Samen offenbar recht zuverlässig günstige Keimbedingungen gefunden.