Zeit zum Räuchern

Publiziert in Aktuelles
Zeit zum Räuchern T. Mayerhofer

Mit Samhain, der Zeit um den 1. November (ritueller Beginn des keltischen Jahres), beginnt die Zeit der Stille und der inneren Einkehr – zur Essenz unseres Seins.
Eine Kolumne von Pflanzenkundlerin Adelheid Lingg


Adelheid Lingg2017Adelheid Lingg's Seminare und Vorträge über das Wesen und die heilenden Kräfte der Pflanzen werden hoch geschätzt - auch auf den Gartentagen Lindau begeistert sie seit Jahren eine eingeschworene Fangemeinde. Die staatlich geprüfte Natur- und Landschaftsführerin betreibt eine Gesundheitspraxis, ist erfolgreiche Buch-Autorin und vielen auch als Kräuterexpertin des Bayerischen Fernsehens bekannt. www.die-leda.de

Das wachsende, sprießende Grün des Sommers hat sich gewendet und die Erde zieht es ein. Die letzten gelben, orangen und roten Blätter segeln zur Erde und wir gedenken unserer Ahnen.
Die Berghütten und Almen wie auch unsere Gärten sind winterfest gemacht. Sie, so hieß es bei den Alten, "gehören jetzt den Anderen" – der Anderswelt. Das Herdfeuer schenkt uns Gemütlichkeit, und auf die Räucherkohlen streuen wir duftende Mischungen aus Kräutern und Harzen.

Samhain Räuchermischung:

Löwenzahnwurzel – schenkt uns Wurzelkraft, Süsse und Licht
Iriswurzel – das Licht, das uns im Dunkeln vorausgeht
Wachholderbeeren oder -nadeln – halten unser Bewusstsein wach und lösen Knoten im Ahnensystem auf
Engelwurzsamen oder -wurzeln -  verbinden Himmel und Erde und helfen uns, Seelenanteile wieder gesund zu integrieren
Holunderblüten – ehren die alte, Leben und Tod spendende Muttergöttin, die Percht, und tragen in sich das Licht des Sommers
Beifuß – ein großes Schutz- und Wärmekraut
Eisenkraut – stärkt unser Abwehrsystem und unsere Nerven
Schwarzer Weihrauch – segnet die dunklen Aspekte und Zeiten
Dammar (Harz bestimmter asiatischer Baumarten) – tönt und leuchtet wie das Licht der Engel

Von diesen Zutaten nimm jene, die dich besonders ansprechen, zermörsere sie und streue davon portionsweise auf die Räucherkohle.

Rezept „Seelenzopf“

Solche Seelen-Blüten-Zöpfe hat man früher um Allerheiligen/Allerseelen an die Kinder und Patenkinder verschenkt oder im Ahnengedenken mit einem Gebet verspeist.

500 g Dinkel- oder Gelbweizenmehl
250 g Milch (auch Hafermilch)
50 g Vollrohrzucker
100 g Butter
15 g Hefe
1 kleine Prise Salz
1 Prise Naturvanille
1 EL kleingeschnittene Ringelblumen- und Rosenblüten  (wenn getrocknet, dann bitte mörsern)
Eigelb zum bestreichen

Hefeteig herstellen und kleine Seelenzöpfe flechten; im Backofen ca. 20 -30 Minuten backen

Adelheid Lingg

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