Hagebutten

Publiziert in Aktuelles

So klein das rote Früchtchen ist: Die Hagebutte ist eine Vitamin-C-Bombe! Traditionell wird sie in der Volksheilkunde bei Nieren-und Blasenbeschwerden eingesetzt, bei Infektionen, Fieber, Stein-und Grießbildung und bei harnsaurer Diathese.
Eine Kolumne von Pflanzenkundlerin Adelheid Lingg


Adelheid Lingg2017Adelheid Lingg's Seminare und Vorträge über das Wesen und die heilenden Kräfte der Pflanzen werden hoch geschätzt - auch auf den Gartentagen Lindau begeistert sie seit Jahren eine eingeschworene Fangemeinde. Die staatlich geprüfte Natur- und Landschaftsführerin betreibt eine Gesundheitspraxis, ist erfolgreiche Buch-Autorin und vielen auch als Kräuterexpertin des Bayerischen Fernsehens bekannt. www.die-leda.de

Körper und Psyche profitieren vom Vitamin- und Mineralgehalt des kleinen roten Zwerges. Abwehrsystem, Verdauung, die Hirnanhangdrüse, die Schilddrüse und weit mehr in uns benötigen besonders viel vom Vitamin C. Zwei Esslöffel Hagebutten-Mus genügen, um den notwendigen Vitamin-C-Tagesbedarf zu decken. Bei bestehenden Krankheiten können wir die fünffache Menge davon gut vertragen.

Weiter enthält die Hagebutte Vitamin A (für die Sehfähigkeit des Auges, für Haut, Haare, Zähne und Knochen), und auch Vitamin B1 hat die Hagebutte zu bieten – wichtig für den Kohlehydratstoffwechsel und für unser Nervensystem. Das Vitamin E in der Hagebutte ist ein Antioxidans und schützt vor freien Radikalen. Der Wirkstoff Rutin macht die Gefäße elastischer und stabiler, Blutungsneigungen (Zahnfleisch- und Nasenbluten, Ödembereitschaft) werden vermindert.

Mineralien: Kalium, Magnesium, Natrium, Schwefel, Eisen, Zitronen- und Apfelsäure

Nach dem Frost vom Strauch gepflückte Hagebutten, mit den Kernen gegessen, sollen sogar den Bandwurm austreiben. Lecker sind sie aber allemal – also naschen Sie bei jedem Spaziergang davon!

Hagebuttenkerne enthalten wenig Vitamin C, dafür das ätherische Öl Vanillin, etwas Fruchtsäure und kostbare Öle.

Das Samenöl („Rosa Mosqueta“), das aus den Kernen der Hundsrose (Rosa canina) gepresst wird, gilt als absolutes Schönheitsöl für unsere Haut und eignet sich zur Behandlung von Cuperose, Akne, Ekzemen und Narben. Es ist für jeden Hauttyp geeignet, bindet Feuchtigkeit und beruhigt auch irritierte Haut und regeneriert diese.

Hagebuttentee

2–5g getrocknete, entkernte Hagebutten mit einer Tasse kaltem Wasser aufsetzen und 5 Minuten kochen lassen, zugedeckt eine Stunde in der Warmhaltekanne ziehen lassen und abseihen. Bis zu drei Tassen täglich trinken – für die Abwehrkraft, Niere und Blase und zur Blutreinigung

Auch ein Tee aus Hagebuttenschalen und angestoßenen Kernen hilft bestens bei Erkältung, Husten, Blasen- und Nierenleiden, hilft auch der Leber.

Hagebutten-Mus

Hagebutten in wenig Wasser weich köcheln, durch die Flotte Lotte drehen und mit Zucker und Apfelpektin nach Vorschrift aufkochen. Gelierprobe machen. Dieses Mus schmeckt lecker und steigert unsere Abwehrkraft; bereits 2 TL decken den Tagesbedarf an Vitamin C.

Hagebutten-Likör

Ein weithalsiges Schraubglas zu ¾ mit Hagebutten füllen. Kandiszucker, ½ Zimtstange und ½ aufgeschlitzte Vanilleschote dazugeben und mit 38%igem Korn auffüllen, warm und dunkel 3-4 Wochen ziehen lassen. In Lichtschutzflaschen abfüllen und kühl lagern. Ein Likörglas vor der Mittagsmahlzeit (für Erwachsene) unterstützt die Abwehrkräfte.

Hagebutten-Nierentrank

Hilft Niere und Blase auch bei Nierengrieß oder kleinen Steinen. Hagebuttenkerne werden pulverisiert. 1 TL davon in ½ Glas Weißwein 7–8 Stunden zugedeckt einweichen. Pulver mit Teefilter gut auspressen und ½ Stunde vor dem Schlafengehen einnehmen. Dosierung: 2 Abende hintereinander, dann 8 Tage aussetzen und erneut beginnen – bis zur Besserung/Heilung

 

Adelheid Lingg