Fehlende Brachflächen bedrohen Vogel-Vielfalt

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In Deutschland geht die Artenvielfalt der Vögel in Agrarlandschaften zurück.

Anfang der 1990er Jahre konnten sich die Bestände von gefährdeten Arten wie Feldlerche, Wachtel, Braunkehlchen und Goldammer auf den weiträumigen Ackerbrachen vor allem in Ostdeutschland gut erholen. Dieser positive Trend kehrte sich jedoch mit der Energie-Agrarwende im Jahr 2007 um.

Die Experten eines vom Julius-Kühn-Institut durchgeführten interdisziplinären Fachgesprächs führten dies vor allem auf die intensivierte Nutzung landwirtschaftlicher Flächen und den zunehmenden Anbau von Energiepflanzen zurückgeführt. Während das Verhältnis von Brache zu Maisanbau in den 1990er Jahren noch 1:1 war, liegt es aktuell bei 1:20. Auf den Maisflächen können die meisten Feldvögel jedoch nicht existieren, da Hauptbearbeitungsgänge in die Brutzeit fallen und sie später nichts zu fressen finden. Die Folge ist, dass die Bestände der 30 typischen Feldvogelarten in den vergangenen 20 Jahren dramatisch abgenommen haben. Heike Kreutz, www.aid.de

Eine Studie im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz (BfN) belegt zudem, dass auch bei einem Fünftel der wandernden Vogelarten die Bestände in Deutschland rückläufig sind. Um den Schutz zu verbessern sollten auch nach Ansicht dieser Autoren Stilllegungs- und Brachflächen eingerichtet werden. Erfreulich sei allerdings in den letzten 25 Jahren der positive Trend bei Wanderfalke und Seeadler. Möglicherweise hätten hier die Naturschutzmaßnahmen bereits gegriffen.