- Die Speicherfähigkeit lässt sich am wirkungsvollsten durch Humusaufbau fördern.
- Neben Kompostgaben lässt sich dies auch durch Mulch und Gründüngung erreichen.
- Da die Verhältnisse jedoch nie völlig ausgeglichen werden, empfiehlt sich die Verwendung standortangepasster Pflanzen.
Als “leichte” Boden bezeichnet man ein überwiegend sandiges oder auch kiesiges Substrat; es heißt so, weil die geringe Bindigkeit der Bodenteilchen der Bodenbearbeitung nur wenig Widerstand leistet und diese somit erleichtert. Diese relativ großen Einzelteilchen sind mit den Fingern erfühlbar und verkleben kaum.
Was sind die Eigenschaften eines leichten Bodens?
Die Bodenteilchen erwärmen sich in der Sonne rasch und speichern auch die Wärme. In den relativ großen Zwischenräumen kann die Luft gut zirkulieren, die Wurzeln können den Boden leicht erschließen.
Auf der anderen Seite jedoch läuft das Wasser hier sehr rasch ab. Auch die Bodenteilchen selbst können kaum Wasser oder Nährstoffe binden, so dass ein solcher Boden für das Pflanzenwachstum recht trockene und magere Bedingungen bietet. Kurzfristig wird der Gärtner deshalb immer wieder die benötigten Feuchtigkeit und Nährstoffe liefern. Langfristig muss es sein Ziel sein, die Speicherfähigkeit des Bodens zu verbessern.
Tipps zur Bodenpflege
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Auf leichten Böden ist in der Regel nur eine oberflächliche Lockerung notwendig.
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Durch Anklopfen mit dem Rechenrücken darf das Saatbett etwas verfestigt werden, damit die Samen einen guten Bodenkontakt bekommen.
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Kalk braucht auf leichten Böden erst bei pH-Werten unter 5 verabreicht zu werden, weil sie von vornherein etwas saurer sind.
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Regelmäßige Gaben von Tonmehl (z. B. Bentonit) erhöhen die Speicherfähigkeit des Bodens.
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Das Verabreichen von Pflanzennährstoffen sollte bevorzugt mit organischen Mitteln erfolgen. Zur raschen Behebung von Mängeln darf man freilich auch mineralische Dünger einsetzen.
Durch welche Zusätze lässt sich der Boden verbessern?
Ein schwerer Boden mit seinen tonigen oder lehmigen Teilchen weist die gegenteiligen Eigenschaften auf. Deshalb kann man durch Zugabe von Tonmehl auch eine gewisse Verbesserung erzielen. Doch für eine wirklich nachhaltige Wirkung bräuchte man sehr große Mengen. Wesentlich erfolgversprechender ist der Aufbau einer Humusschicht.
Es gibt mehrere Methoden, den Boden mit organischem Material anzureichern.
Weil leichte Böden Nährelemente nur in geringen Mengen binden können, profitieren sie kurzfristig von der Düngewirkung des Frischkomposts. Dieser kann bereits nach 6 bis 10 Wochen Rotte flach auf dem Boden verteilt werden. Ein solcher Kompostmulch sollte in möglichst durchgehend feucht gehalten werden.
Länger gerotteter Reifkompost dagegen kann Dauerhumus bilden und führt daher zu einer anhaltenden Verbesserung der Bodenstruktur, wenn man ihn regelmäßig in kleinen, aber häufigen Gaben ausbringt. Mistkompost ist noch etwas nährstoffreicher und gilt als besonders wertvoll.
Eine Mulchschicht erfüllt nicht nur die Aufgabe, den leichten Boden mit organischem Material anzureichern: Sie unterbindet auch die Verdunstung des wenigen Wassers, das ein Sandboden halten kann. Über Winter ist eine Mulchabdeckung hilfreich, damit der Frost nicht zu tief eindringen und das Bodenleben beeinträchtigen kann.
Die Humusbildung wird ebenfalls unterstützt durch die Einsaat einer Gründüngung, die viel Grün- und Wurzelmasse im Boden hinterlässt. Durch Wahl einer winterharten Art wie Winterroggen wird die Zeit optimal genutzt und der Boden bedeckt; im Frühjahr können die Rückstände der Gründünger entweder als Mulch liegenbleiben oder leicht in den Boden eingearbeitet werden, wo sie rascher verrotten.
Das herbstliche Umgraben hat zum Ziel, dass die verfestigten Bodenschollen gesprengt werden und sich eine lockere Krümelstruktur entwickelt. Auf leichten Böden ist diese Maßnahme ziemlich überflüssig, meist sogar schädlich, weil beim Umgraben das Bodenleben “auf den Kopf gestellt” wird und es sich danach erst langsam wieder erholt.
Welche Pflanzen mögen leichte Böden?
Besonders gut gedeihen viele Wurzelgemüse auf leichtem Boden, wie beispielsweise Spargel, Zwiebeln oder Möhren. Auch Buschbohnen und Tomaten bevorzugen einen Boden, der sich rasch erwärmt, ebenso wie unter den Obstarten Walnuss, Wein und Brombeeren.
Für den Ziergarten bieten sich vor allem Arten an, die von ihrem Naturstandort wenig Wasser und Nährstoffe gewöhnt sind, wie Steppen- oder Steingartengewächse. Eine solche Steppenpflanzung kann ausgesprochen attraktiv wirken und benötigt dabei kaum Pflege.
Reizvolle Steppenstauden
Fackel- (Kniphofia) und Steppenlilie (Eremurus), Prachtscharte (Liatris), Goldaster (Aster linosyris), Kugel-Wolfsmilch (Euphorbia polychroma), Ehrenpreis (Veronica), Zierlauch, Königskerze, Zwerg-Iris, Küchenschelle und als Bodendecker Wollziest oder Thymian-Arten.