Lange Freude mit Schnittblumen aus dem Garten

Publiziert in Schnittblumen

Blumensträuße sind nicht nur ein Blickfang in der Wohnung, sondern auch eine Möglichkeit, um Gefühle auszudrücken. Das ist Grund genug, die Blüten sorgfältig auszuwählen und sachgerecht zu behandeln.


  • Die geeigneten Arten werden meist in knospigem Stadium geerntet, wenn es nicht zu heiß und nicht zu nass ist.
  • Ziel bei Schnitt und Vorbehandlung ist es, die Wasseraufnahme zu optimieren.
  • Durch Hygiene und Zusätze im Wasser lässt sich die Haltbarkeit verlängern.


Entscheidend für die Haltbarkeit: Schnitt-Termin und Vorbehandlung

Schnittblumen sind nicht das Vorrecht von Floristen und Profigärtnern: Viele unserer Gartenpflanzen lassen sich ebenfalls zu einem attraktiven Strauß binden. Damit man allerdings auch in der Wohnung lange Freude hat an dieser lebendigen Dekoration, sollte man Arten und Termin kennen - und gelegentlich einige Tricks einstreuen.

Welche Pflanzen kann man zu welchem Zeitpunkt schneiden?

Schnittblumen lassen sich nicht botanisch definieren: Das gemeinsame Merkmal der Sommerblumen, Stauden, Gräser oder Gehölze ist, dass sie sich in der Vase über längere Zeit schön halten lassen - frisch oder getrocknet.

Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist der frühe Morgen, wenn die Pflanzen in vollem Saft stehen und noch wenig Wasser verdunsten, oder der Abend, wenn die Pflanze tagsüber viel Nährstoffe anreichern konnte.

SchleierkrautAuf keinem Fall sollte bei starker Sonneneinstrahlung und Hitze geschnitten werden, denn dann ist die Verdunstung am größten und die Blumen welken schon nach kurzer Zeit. Auch bei stärkerem Regen sollte man auf den Schnitt verzichten: Besonders die weiß- und hellblütigen Blumen bekommen im nassen Zustand rasch Flecken und Druckstellen.

Die meisten Pflanzen erreichen die optimale Schnittreife, wenn die Knospen bereits leicht geöffnet sind und Farbe zeigen. Zu jung und knospig geschnittene Blumen haben oft nicht genügend Nährstoffreserven, um ihre Knospen noch in der Vase zu öffnen. Einige Blumen sollten sogar fast voll aufblühen, damit sie länger haltbar bleiben, zum Beispiel Margeriten, Astern, Sonnenblumen und Zinnien.

Pflanzen mit langen Blütenrispen sind dann schnittreif, wenn sich etwa ein Viertel ihrer Einzelblüten geöffnet hat.

infoiconAuswahl gut geeigneter Garten-Schnittblumen für die Vase:
Sommerblumen: Maßliebchen (III-V), Levkoje (V-VIII), Löwenmaul (VI-IX), Sonnenblume (VI-IX), Strauchmargerite (VI-X), Tagetes (VII-X), Eisenkraut (VII-X), Zinnie (VII-X)
Stauden: Pfingstrose (V-VI), Schleierkraut (VI-VIII, siehe Bild), Phlox (VI-IX), Rittersporn (VI-IX), Schafgarbe (VI-IX), Sonnenbraut (VI-IX), Prachtscharte (VII-IX), Sonnenhut (VII-IX), Herbstanemone (VIII-X), Herbstastern (XI-X)
Zwiebelblumen: Narzisse (III-V), Tulpen (III-V), Zierlauch (V-VI), Lilie (VI-VII), Steppenkerze (VI-VII), Gladiole (VI-IX), Dahlie (VII-X)
Gehölze: Forsythie (III-IV), Zierkirsche (III-V), Zierquitte (IV-V), Flieder (V-VI), Kolkwitzie (VI), Deutzie (VI-VII), Weigelie (VI-VIII), Rosen (VI-X)

Wie werden die Stiele für die Vase vorbehandelt?

Weiche Stiele werden mit einem sauberen, scharfen Messer geschnitten. Für härtere und verholzte Triebe verwendet man eine gute Gartenschere, die glatt schneidet und nicht quetscht.

Nach dem Schnitt sollten die Blumen und Zweige so schnell wie möglich mit Wasser versorgt werden. Wenn man sie nicht sofort in die Vase stellen kann, empfiehlt es sich, die Stiele schon im Garten in einen Eimer mit frischem Wasser zu stecken.

Bei längerem Transport trocknen die Schnittstellen aus und können nicht mehr genug Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Deswegen muss man sie, kurz bevor sie endgültig in die Vase kommen, frisch anschneiden, am besten unter Wasser – so können die Zellen nicht erneut Luft ziehen.

Einige wasserreiche, fleischige Stängel (z. B. von Tulpen oder Narzissen) können auch gerade geschnitten werden, aber in der Regel vergrößert ein schräger Anschnitt die Fähigkeit, Wasser aufzunehmen. Auch hierfür sollte ein sauberes und scharfes Messer verwendet werden – mit einer Schere werden die Leitbahnen zerquetscht und die Wasseraufnahme erschwert.

Mindestens bis auf die Höhe, die ins Wasser gestellt wird, sind die Blätter vom Stängel zu entfernen; im Wasser stehende Blätter beginnen rasch zu faulen.

Mancher Florist schwört darauf, dass sich die Wasseraufnahme holziger Stiele verbessern lässt, wenn man sie mit einem Hammer anklopft. Die Krümel können allerdings auch die Leitungsbahnen verstopfen. Deshalb ist man eher dazu übergegangen, die Stiele kreuzweise einzukerben oder gar auf den unteren 5 cm die Rinde abzuschälen.

Der Milchsaftfluss von Euphorbien, Mohn oder Weihnachtsstern lässt sich stoppen, indem man das Stielende kurz über eine Kerzenflamme oder in kochendes Wasser hält.

Narzissen oder Hyazinthen sondern beim Schnitt einen Schleim ab, der die Schnittfläche verklebt und somit die Wasseraufnahme erschwert. Zum Ausschleimen stellt man solche Blumen einige Stunden separat ins Wasser.

infoiconTrockenstrauß
Am längsten kann man sich an einem Blumenstrauß freuen, wenn man ihn trocknet. Dazu werden die Blumen in äußerlich trockenem Zustand mit Bast oder einem Gummiband zusammengebunden und mit der Blüte nach unten aufgehängt. Der Raum sollte konstant warm und – damit die Farben so gut wie möglich geschont werden – dunkel sein (z. B. Heizungskeller).
Mit etwas Haarspray kann man verhindern, dass die Blumen brechen. Gut geeignet zum Trocknen sind Rose, Strohblume, Lavendel, Schleierkraut, Kugeldistel, Schafgarbe, Ziergräser, Zierlauch und viele andere mehr.

In der Vase

Die gründliche Reinigung der Vase verhindert, dass sich Bakterien vermehren und Verschmutzungen die Leitbahnen verstopfen.

Das Wasser sollte lauwarm sein (ca. 30 °C); ein regelmäßiger Wasserwechsel ist nur zu empfehlen, wenn dabei die Stiele neu angeschnitten werden.

Die Lebensdauer der meisten Schnittblumen, lässt sich durch einschlägige Frischhaltemittel deutlich verlängern. Diese im Handel erhältlichen Zusätze enthalten Nährstoffe, Bakterien hemmende Substanzen sowie Wirkstoffe zur Verbesserung der Wasseraufnahme. Damit entfällt auch der Wasserwechsel, lediglich die Stiele sollten gelegentlich nachgeschnitten werden.

Hausmittel wie Zucker, Aspirin, Kupfermünzen, Kochsalz, Spülmittel, etc. haben sich nicht nachhaltig als wirksam erwiesen. Zucker zum Beispiel ist den Schnittblumen zwar eine gute Nahrungsquelle, er fördert aber auch das Bakterienwachstum – und somit das Welken der Pflanzen.

Auch der Standort der Schnittblumen hat entscheidenden Einfluß auf deren Haltbarkeit. Auf keinen Fall sollten die Blumen in praller Sonne, Zugluft oder auf der warmen Heizung stehen. An einem kühlen Platz ist der Stoffwechsel der Pflanzen verlangsamt und die Haltbarkeit dementsprechend höher. Zumindest nachts sollten die Blumen also an einen kühlen Ort gestellt werden.

Viele nachreifende Früchte dünsten das Reifungsgas Ethylen aus und sollten deshalb nicht in der Nähe von Schnittblumen platziert werden; denn dies führt zu einem vorzeitigen Verwelken der Blüten. Zu diesen Früchten gehören Äpfel, Birnen, Bananen, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsiche/Nektarinen oder Tomaten.

infoiconSchnittgrün
Grünpflanzen sind auch im Blumenstrauß notwendig, um eine ausgleichende und beruhigende Note zwischen die Blüten zu bringen. Gräser, Farne, Blattstauden oder Gehölzzweige bieten hierfür eine immense Auswahl an Formen und Texturen.

 

 

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