Die Struktur des Bodens lässt sich verbessern durch
- Lockern und andere mechanische Bearbeitung,
- Zusätze wie Sand, Ton- und Gesteinsmehl oder Kalk.
- Kompost, Mulch und Gründüngung fördern den organischen Anteil sowie die Struktur des Bodens.
Die obersten 20 cm der Wurzelschicht tragen entscheidend zu jeglichem Anbauerfolg bei: Hier bildet sich Humus – der wertvolle organische Bestandteil, der Pflanzenwachstum ideal fördert und alle einseitigen Eigenschaften des Mutterbodens ausgleicht. In einem derart belebten Substrat sorgen Kleinstorganismen für eine stabile Struktur und maßvoll verfügbare Nährstoffe.
Im Frühjahr den Boden auflockern
Schon mit einfachen mechanischen Eingriffen lässt sich die Struktur des Bodens nachhaltig beeinflussen. Dabei wird der Boden mehr oder weniger tief gelockert und belüftet, grobe Schollen werden zerkrümelt und Unkrautwurzeln entfernt. Zum Bestellen schließlich ist die Oberfläche zu ebnen.
Das Umgraben ist eine weit verbreitete Technik, die jedoch nicht immer förderlich ist (siehe Kasten). Beim so genannten Holländern wird systematisch zwei Spaten tief umgegraben, um nicht den wertloseren Unterboden und die humose Oberschicht zu vermischen. Beim Rigolen dagegen werden diese beiden Schichten bewusst ausgetauscht.
Zum Lockern im Frühjahr kann man eine Grabegabel in den Boden stechen und hin und her bewegen. Kultivator und Grubber dringen unterschiedlich tief in den Boden ein, der Krail wird bevorzugt auf leichten Boden eingesetzt. Mit dem Rechen wird anschließend wieder geebnet. Die Sternhacke dient zum Zerkrümeln verkrusteter Óberflächen, der Sauzahn mit seinem einzelnen Zinken zum tiefen Lockern zwischen dicht stehenden Pflanzen. Mit Hacken in verschiedenen Bauweisen kann man Unkräuter und anderen Bewuchs entfernen.
Fräsen mit der Motorhacke erscheint auf den ersten Blick als eine bequeme Methode der Bodenlockerung. Allerdings werden dabei Bodenleben und Struktur nachhaltig gestört, Deshalb sollte diese Technik nur gezielt eingesetzt werden, zum Beispiel zum Umbrechen von Wiesen und anderen bewachsenen Flächen, um ein Beet anzulegen.
Wussten Sie schon?
Umgraben kann auch schädlich sein. Umgegraben wird hauptsächlich, damit der Frost die groben Schollen sprengt und in den kleinen Krümeln Frostgare einsetzt. Bei einem Sandboden ist dies nicht nötig; er lässt sich optimal durch eine winterliche Mulchdecke pflegen, die den Boden etwas wärmer hält.
Im Gegensatz dazu leidet ein schwerer Tonboden unter Vernässung und »kalten Füßen«. Durch das Umgraben vor dem Winter wird die Belüftung gefördert. An der vergrößerten Oberfläche kann überschüssige Feuchtigkeit verdunsten, und im Frühjahr erwärmt sich der offene Boden rascher an der Sonne.
Da man im Übrigen durch das Umgraben das Bodenleben auf den Kopf stellt, wird diese Maßnahme nur noch für schwere Böden empfohlen. Außerdem ist ihr Einsatz auf den Herbst zu beschränken; im Frühjahr sollte bestenfalls noch flach gelockert werden.
Zusätze zur Bodenverbesserung
Durch Substratzusätze kann man versuchen, jeweils entgegengesetzte Eigenschaften auszugleichen. So wird zum Beispiel schweren Böden grobkörniger Sand beigemischt, leichten Böden feines Tonmehl oder sauren Böden Kalk.
Gesteinsmehle sind gemahlene Mineralien, die in erster Linie zur Strukturverbesserung dienen. Sie sind jedoch auch reich an Spurenelementen.
Kalk wird nicht mehr wie früher als Allheilmittel betrachtet. Denn man weiß, dass ein übertriebener Einsatz den Boden verarmen lässt. Daher sollte man ihn nur bei konkretem Bedarf ausstreuen.
Torf ist wegen seines Säuregehalts sowie aus Gründen des Naturschutzes als Bodenzusatz abzulehnen; lediglich für Moorbeetpflanzungen ist sein Einsatz sinnvoll.
Kompost, Gründüngung, Mulchen
Reifer Kompost ist in fast allen Fällen der optimale Zusatz: Das selbst produzierte Humussubstrat lockert schwere, stabilisiert leichte Böden und puffert eine zu saure bzw. alkalische Reaktion ab. Allerdings sollte man auch dieses „Wundermittel“ maßvoll einsetzen, denn die enthaltenen Nährstoffe (v. a. Phosphor, Kalium) können langfristig zu einer Überversorgung führen.
Wer keinen eigenen Kompost hat, kann ihn vom Kompostwerk besorgen oder sich mit Rindenhumus behelfen. Nicht ausgereifter Rohkompost fördert weniger eine stabile Bodenstruktur, enthält dafür aber rascher verfügbare Nährstoffe.
In mehrfacher Hinsicht ist auch eine Bedeckung des Bodens förderlich; man nennt diese Technik mulchen. Im Winter hält sie den Boden wärmer und im Sommer vermindert sie die Verdunstungsverluste; dadurch bleibt die Erde feuchter. In beiden Fällen profitiert das Bodenleben davon. Wenn man dazu organische Substanz verwendet, wie Rasenschnitt, Laub oder Stroh, wird die Humusbildung angeregt. Aber auch dunkle Folien oder Pappe erfüllen ihren Zweck.
Weitere nützliche Wirkungen: Die Mulchdecke gleicht extreme Temperaturschwankungen aus und schützt gegen direkte Niederschläge und damit Verschlämmung.
Unbewachsene Beete – zu Beginn oder Ende der Saison oder auch bei Neuanlagen – kann man auch mit einer lebendigen Decke versehen: So genannte Gründünger durchwurzeln den Boden, bedecken ihn mit ihrer Grünmasse und können später als organische Substanz eingearbeitet werden.
Tipps für Faule
Durch Erhaltung der Feuchtigkeit erspart der Mulch so manchen Gießgang, v. a. auf leichten Böden. Außerdem unterdrückt eine lichtdichte Bodenbedeckung das Unkrautwachstum, so dass weniger gejätet werden muss.
Bodenuntersuchung
Bevor man den Boden bearbeitet und eventuell sogar mit Zusatzstoffen versorgt, sollte man ihn analysieren. Staatliche oder private Bodenlabors können die Bodenart, die Verfügbarkeit (pH-Wert) und die Gehalte einiger wichtiger Nährstoffe bestimmen sowie Tipps für Dünge- und Verbesserungsmaßnahmen geben, wenn man ihnen eine definierte Probe schickt. Man kann aber auch selbst zu Hause mit einem Testset aus dem Fachhandel einige Kennwerte bestimmen.
Speziell Nährstoffe sollte man ausschließlich nach einer solchen Bodenprobe verabreichen, um einen etwaigen Mangel gezielt auszugleichen.