Einen Gartenteich mit Folie bauen

Publiziert in Wasser im Garten

Folie lässt sich leicht verarbeiten und jeder gewählten Form anpassen. Daher ist es das am häufigsten verwendete Abdichtungsmaterial zum Bau eines Teichs oder Bachlaufes im Garten.


  • Mit einer Folie lassen sich beliebige Formen und Größen von Teichen anlegen.
  • PVC, PE und Kautschuk weisen unterschiedliche Eigenschaften und Preise auf.
  • Beim Verlegen ist darauf zu achten, dass der Untergrund gut vorbereitet ist.

Zu Beginn sollten Lage, Größe und Form des geplanten Wassergartens festgelegt werden sowie die zum Einsatz kommende Technik. Dabei lohnt es sich, Rat von Freunden einzuholen, die selbst schon einen Gartenteich gebaut haben. So lassen sich häufig gemachte Fehler am sichersten vermeiden.

Standort und Maße

Der Teich sollte möglichst nicht in der prallen Sonne liegen, weil sich im aufgeheizten Wasser leicht Algen entwickeln. Andererseits gedeihen im Schatten weniger Wasserpflanzen, und ins Wasser fallendes Laub von benachbarten Gehölzen würde die Wasserqualität ebenfalls negativ beeinflussen. Am natürlichsten wirkt ein Teich an der tiefsten Stelle des Gartens.

Mit Folie lassen sich nach Belieben verschiedene Tiefezonen anlegen, wo Pflanzen mit unterschiedlichen Ansprüchen platziert werden können.

Wenn Fische und Seerosen frostsicher überwintern sollen, ist eine tiefste Stelle von mindestens 80–90 cm vorzusehen. Weil der Untergrund noch ausgefüttert wird, muss etwa 20–30 cm tiefer ge­graben werden. Bei einer Teichgröße von über 20 m2 lohnt sich die Überlegung, ob man den Bagger einer Baufirma kommen lässt. Oder man leiht sich selbst einen Mini-Bagger aus.

Flache Uferbereiche verringern die Gefährdung von Kleinkindern und Tieren. Ein Steilufer muss man eventuell mit einer Hilfskonstruktion aus Holzpfosten oder einer Steinmauer stabilisieren.

tippiconDamit der Teich nicht an der tiefsten Stelle des Rands ausläuft, muss dieser gleichmäßig auf waagrechter Höhe verlaufen. Dies lässt sich schon vor dem Aushub überprüfen, indem man die vorgesehene Form mit einer Schlauchwaage auslegt.

Kleine Folienkunde

Die im Garten- und Baufachhandel erhältlichen Folien sind in der Regel unauffällig dunkel. Meist werden sie von der Rolle angeboten, überwiegend in Breiten von 2 m oder einem Vielfachen davon. Aber Folie ist nicht gleich Folie.

PVC ist am preisgünstigsten und relativ lange haltbar. Man kann die Folie im Kaltschweißverfahren selbst aneinanderfügen und so auch selbst Löcher flicken. Produkte mit Anteilen von Weichmachern oder Schwermetallen sind zu vermeiden.

Polyäthylen-Folien (PE) kann man nicht selber zusammenschweißen; dafür gelten sie als umweltfreundlicher.

Kautschuk-Folien sind absolut schadstofffrei, sehr elastisch und wesentlich haltbarer. Man kann kleinen Nähte und Risseselber verschweißen und notfalls flicken. Kautschuk ist allerdings deutlich teurer als PVC und PE-Folien.

Eine Stärke von 0,5 mm genügt für einen kleinen Teich, für einen größeren sind 0,8 bis 1 mm optimal. Je dicker, desto steifer und schwerer ist die Folie, also desto schwieriger ist sie zu verarbeiten.

Hochwertige Teichfolien sind mit einer Garantie für fünf- oder zehnjährige Haltbarkeit ausgestattet. Wenn Sie die Folie vom Hersteller oder einem Landschaftsbaubetrieb gleich im benötigten Maß liefern lassen, hat dies den Vorteil, dass die Dichtheit der Verschweißung mit einer Garantie abgesichert wird.

Die Folie auslegen

Vor Einlegen der Folie ist der Grubengrund gründlich von spitzkantigen Steinen und anderen Störfaktoren zu säubern. Wurzeln von benachbarten Gehölzen sind zu entfernen. Mehrere Schichten von Wurzelschutz-Vlies können zusätzlich vor Schäden an der Folie schützen.

Auf den natürlichen Untergrund bringt man zunächst eine 10–20 cm starke Sandschicht aus. Diesem Material schmiegt sich die Folie unter dem Druck des Wassers problemlos an. Durch Unterlegen eines Schutzvlieses lässt sich die Folie zusätzlich sichern.

Verlegen Sie die Folie großzügig und locker. Falten sind keine Schönheitsfehler, im Gegenteil - sie sind notwendig, damit die Folie nachgeben kann, wenn sie vom Wasserdruck beschwert ist oder sich der Boden mit der Zeit etwas absenkt.

Am Rand hochziehen und verstecken

Am Ufer muss die Folie so hochgezogen werden, dass kein Kontakt zur umgebenden Erde besteht. Andernfalls würde das Wasser wie mit einem Docht ins Erdreich abgesaugt werden. Den überstehenden Rest lässt man gleich wieder unter der Erde verschwinden. Zur Verschönerung kahler Stellen hält der Handel bepflanzbare Böschungsmatten bereit. An anderen Stellen kann man den Rand auch mit Steinen verdecken.

Nach dem Verlegen der Folie wird das Substrat eingebracht, in dem die Wasserpflanzen später wurzeln sollen. Mit dem ersten Wasser lässt man dann nur die tiefste Stelle volllaufen, um die Seerosen und Unterwasserpflanzen einzusetzen. Dazu werden Schlauchstellung und Wasserdruck sorgfältig eingestellt, damit das eingefüllte Substrat nicht gleich wieder fortgespült wird. Mit steigendem Wasserspiegel bepflanzt man dann nach und nach die Terrassen.

Folie berechnen

Bei kleineren Teichen wird man in der Regel die angebotenen Standardmaße nutzen können. Die Breiten betragen gewöhnlich 2 m, 4 m, 6 m usw.

Der Folienbedarf für große Teiche lässt sich folgendermaßen berechnen: Man misst anhand der ausgelegten Markierung die größte Länge sowie im rechten Winkel dazu die größte Breite. Für diese Maßzahlen ergänzt man noch jeweils die doppelten Maße der tiefsten Stelle sowie zweimal 30 cm – also 60 cm – für den Rand.

Rechenbeispiel für 3 m Länge, 2,50 m Breite und 80 cm Tiefe:

Länge/Breite

 

3,00 m

 

2,50 m

2 x Teichtiefe

 

1,60 m

 

1,60 m

2x Rand

 

0,60 m

  0,60 m

Foliengröße 

 

L= 5,20 m    

 

B = 4,70 m   

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