- Aus wenigen Teilen lässt sich ein nützliches Spezialbeet für Anzucht und Saisonverlängerung bauen.
- Eine automatische Lüftung und zusätzliche Isolierung können sehr hilfreich sein.
- Im Sommer lässt es sich für wärmebedürftige Kulturen nutzen, im Winter zum Lagern.
Gärtner sind seit je her findig, um ihre Anbaumöglichkeiten zu verbessern. Lange vor der Verbreitung von Abdeckfolien aus Kunststoff haben sie einfache, niedrige Rahmen mit einer lichtdurchlässigen Abdeckung gebaut, in denen sich die Sonne fängt und unter geschützten Bedingungen empfindliche Anzuchten sowie die ersten und die letzten Salate gedeihen können.
Woraus besteht ein Frühbeetkasten?
Grundsätzlich genügen ein paar Bretter, die man zu einem Rahmen von 1 m Breite und einer Länge von 1 bis mehreren Metern verbindet, sowie Abdeckfenster aus einem verglasten oder mit Folie bespannten Rahmen.
Rahmen aus Kunststoff, Metall oder Beton sind weniger flexibel, aber langlebiger. Im Fachhandel werden zahlreiche Bauweisen angeboten, die auch kostspielig sein können.
Traditionell unterscheidet man Einfach- und Doppelkästen mit einem beziehungsweise zwei Fenstern. Früher waren diese Größen sogar genormt, wodurch sich beschädigte Fenster leicht ersetzen ließen. Wenn sich der Kasten leicht auf- und abbauen lässt, spricht man auch vom Wanderkasten.
Die Rückwand ist jeweils 15 bis 25 cm höher vorzusehen als der vordere Rahmen. Denn dadurch liegt die Abdeckung schräg, sodass das Regenwasser abfließen kann.
Als lichtdurchlässiges Abdeckmaterial kommt Kunststoff oder Glas infrage. Isolierglas eignet sich aufgrund seines großen Gewichts nicht.
In der Regel ist ein Frühbeet unbeheizt. Es hat sich jedoch bewährt, die Seitenwände zu isolieren, zum Beispiel mit Styroporplatten. Dies verhindert, dass die gesammelte Wärme rasch wieder abfließt. Wem das nicht genügt, der kann das Frühbeet aber auch mit einem thermostatgesteuerten elektrischen Bodenheizkabel ausstatten.
Es gibt aber auch natürliche Heizmethoden, z.B. durch eine dicke Unterschicht aus Pferde- oder Kuhmist. Salat, Rettich und Kohlrabi können so schon ab Februar angebaut werden.Denn die Wärme des Mists und seiner Abbauprozesse hält den Boden mindestens frostfrei und bringt den Nährstoffkreislauf in Schwung.
Man packt dazu eine etwa 20 cm hohe Lage aus Mist und Stroh in den ausgehobenen Untergrund und überdeckt das Ganze 20 cm hoch mit Pflanzsubstrat. Ersatzweise kann man auch angerotteten Stroh oder Laub einfüllen, vermischt mit angefeuchtetem Torf.
Bevor im Beet angebaut wird, sollte manden Mist noch einige Tage lang ausdampfen lassen.
Zudem empfiehlt sich eine automatische Lüftung. Andernfalls muss das Frühbeet von Hand tags geöffnet und nachts geschlossen werden.
Das Frühbeet stellt man am besten in Ost-West-Richtung auf, und zwar so, dass die Vorderseite nach Süden gewandt ist. So können die Fenster die meiste Sonnenwärme einfangen.
Wie baut man ein Frühbeet?
Beim Eigenbau kann man ein Format wählen, das dem Bedarf und dem Platzangebot entspricht, und eventuell ausgediente Fenster nutzen.
Für den Rahmen verwendet man 2 cm starke Bretter von mindestens 1 m Länge aus einem möglichst witterungsbeständigen Holz, zum Beispiel Lärche. Kanthölzer von 8 cm Stärke stabilisieren die Ecken; wenn man sie lang genug wählt, können sie in der Erde verankert werden.
Alle Hölzer sind mit einem Schutzanstrich zu versehen, der aber im Hinblick auf den Pflanzenbau möglichst ungiftig sein sollte. Für die Verbindungen verwendet man rostfreie Schrauben und Nägel.
Für die Fensterrahmen braucht man Leisten, die ausreichend stabil sind und gut auf dem Kasten aufliegen. Je größer die Fenster, desto mehr Quersprossen sind vorzusehen. Folienbespannte Fenster sind sehr windanfällig und sollten gegebenenfalls mit Scharnieren o. Ä. befestigt werden. Die Folie selbst muss UV-stabil sein.
Ein ungenutztes Frühbeet kann über Winter genutzt werden, um lagerfähiges Gemüse einzumieten. Dazu sollten allerdings die Wände ausreichend isoliert sein; notfalls wird dies durch angehäuftes Laub unterstützt. Die Fenster lassen sich zusätzlich mit Stoffen, alten Teppichen oder Ähnlichem abdecken. Das Innere ist zudem weich auszufüttern, z.B. mit Stroh.
Was ist beim Anbau zu beachten?
Sobald die ersten Saaten keimen, sollte man das Frühbeet bei milder Witterung lüften. Wo das nicht automatisch geschieht, klemmt man ein Stück Dachlatte in passender Größe unter das Fenster. Achtung auf den Wind! Nach Ende der Frostgefahr kann man die Fenster tagsüber ganz entfernen und nur vor kalten Nächten noch einmal auflegen.
Viele Vorkulturen werden ab Mitte Mai ins Freie gesetzt. Im Sommer kann man das Frühbeet mit wärmebedürftigen Kulturen nutzen, zum Beispiel Freilandgurken. Wenn man die Fenster aufbockt, kann man auch hochwüchsigere Kulturen unterbringen, wie Paprika oder Buschtomaten.
Glas sollte man bei starker Besonnung schattieren; bei Folie ist das nicht notwendig. Außerdem ist die Wasserversorgung sicherzustellen.
Mit einem Frühbeetkasten ist es möglich, bis in die Frostperiode hinein frischen Salat zu ernten.