- Die Vielfalt von Salaten wird durch Zichorien- und andere Arten so erweitert, dass eine ganzjährige Versorgung möglich ist.
- Salate gedeihen gerne in Mischkultur bei mittlerer Nährstoffversorgung.
- Am wichtigsten sind termingerechte Sortenwahl und Schutz gegen Schneckenfraß.
Der bekannteste Vertreter dieser Gruppe ist sicherlich der Kopfsalat. Wie alle echten Salate ist er ein Korbblütler und eine Kulturform des Lattichs (Lactuca). Seine zarten Blätter bilden mehr oder weniger feste Köpfe.
Neben den grünen gibt es gelbe, rote, braune oder gescheckte Sorten. Zudem stehen mittlerweile Sorten zur Verfügung, die resistent oder tolerant sind gegen Blatt- und Wurzelläuse, Falschen Mehltau und Viren.
Anbau
Zum Gedeihen ist humoser, lockerer Boden in sonniger, aber auch leicht beschatteter Lage erforderlich. Die Aussaat erfolgt von März bis August direkt oder in geschützter Vorkultur, Schnittsalat kann auch in Reihen gesät werden. Die Lichtkeimer gehen am besten bei 12 bis 17 °C auf, bei höheren Temperaturen neigen sie zum Schossen. Die ausreichend kräftige Setzlingen werden bis Mai am besten unter Folie ausgepflanzt. Der Endabstand sollte 30-35 x 30 cm betragen. Ein Schneckenzaun oder andere vorbeugende Maßnahmen sind empfehlenswert.
In größeren Nutzgärten wird Salat satzweise angebaut, das heißt in regelmäßig aufeinanderfolgenden Saaten, so dass ständig erntereife Köpfe zur Verfügung stehen. Im beheizten Gewächshaus ist mit den richtigen Sorten sogar ganzjähriger Anbau möglich. Es gibt Wintersalat und Gewächshaussorten sowie Frühjahrs-, Sommer- und Herbstsorten. Die Wintersorten bilden trotz geringer Lichtintensität Köpfe, Sommersorten dagegen sind schossfest. Bei Hitze kann man zusätzlich dem Schossen vorbeugen, indem man für ausgeglichene Feuchtigkeit sorgt.
Salat ist ein Mittelzehrer, das bedeutet, dass er nur zurückhaltend gedüngt zu werden braucht. In Mischkultur verträgt er sich mit Kohlrabi, Zwiebeln und Lauch, Rettich und Radieschen sowie Fenchel und Tomaten.
Bei der Pflanzung sollte das Laub und auch ein Teil des Wurzelhalses über dem Boden bleiben. Pflanzen, deren Herz mit Erde bedeckt ist, neigen zur Fäulnis und sind anfälliger für Schädlinge. Setzlinge mit Pressballen setzt man so tief, wie sie vorher standen, ohne den Wurzelballen aufzulockern.
Ernten rund um‘s Jahr
Salat kann in nahezu jedem Stadium geerntet werden. Bereits die fingerhohen Sämlinge kann man wie Schnittsalat zwei fingerbreit über dem Boden abschneiden; Schnittsalat wächst danach noch weiter. Von einzelnen Köpfen kann man wie vom Pflücksalat Blätter von außen abnehmen, so dass das Herz stehen bleibt. Und bei den kopfbildenden Sorten, wie Kopf- und Eissalat, wartet man in der Regel, bis der Kopf fest genug ist, bevor man ihn über dem Boden abschneidet. Man kann dies durch einen leichten Druck mit drei Fingern prüfen.
Sortengruppen:
Kopfsalat bildet aus weichen Blättern geschlossene Köpfe.
Beim Eissalat (= Krachsalat) werden sie etwas größer; sie wachsen robust und schossfest und bleiben nach der Ernte lange knackig frisch.
Romana, Römischer Salat, Batavia oder Bindesalat entwickelt lockere, hohe Köpfe, die schossfest und hitzeverträglich sind. Sein Laub ist relativ derb. Lässt sich auch als Gemüse verwenden.
Auch Pflücksalat bildet nur lockere Köpfe. Seine Blätter sind mehr oder weniger gekraust, gelappt oder spitz zulaufend; unter anderem finden sich Eichblatt- und Fingerformen; bekannt und beliebt: ‘Lollo‘.
Schnittsalat ist besonders schnellwüchsig, wächst bodenbürtig und kann daher als „Salatwiese“ angelegt werden. Die kleinen Pfläzchen eignen sich auch gut für den Anbau in Gefäßen.
Zichoriensalate
Endivie, Zuckerhut, Radicchio und Chicorée gehören ebenfalls im engeren Sinne zu den Salaten, aber zur Gattung der Zichorien. Die etwas derberen Blätter schmecken leicht bitter.
Die flachwüchsige Endivie ist mit der Wegwarte verwandt. Sie wird von Juni bis Mitte Juli ausgesät und später auf 35 x 35 cm Abstand verpflanzt.
Die bewährte Sorte ‘Escariol‘ entwickelt große und lange haltbare, flache Köpfe. Neben den Standardsorten gibt es die stark gefiederte Krause Endivie oder Frisée sowie selbstbleichende Sorten (z. B. 'Diva', 'Jeti'). Bei den Übrigen werden die inneren Blätter wenige Wochen vor der Ernte durch Zusammenbinden gebleicht, wodurch sie weniger bitter werden.
Der Zuckerhut bildet hoch aufrechte, fleischige, Köpfe mit zarten Herzen. Man kann ihn roh als Salat zubereiten oder als Gemüse dünsten. Saattermin und Abstände wie bei der Endivie. Da die Köpfe recht frosthart sind, können sie von Oktober bis weit in den Winter geerntet werden, vor allem wenn man sie etwas geschützt einschlägt, also dicht an dicht in Erde setzt.
Der kräftig rotgefärbte Radicchio bildet sogar noch über Winter Köpfe. Aussaat wie Endivie mit etwas geringerem Endabstand.
Der Chicorée ist zwar auch ein Wintersalat, fällt aber vom Anbau etwas aus der Reihe. Ausgesät wird im Mai in Reihen mit 30 cm Abstand. Der Boden sollte gut mit Kompost versorgt sein, in der Reihe wird später auf 15–20 cm vereinzelt.
Die kräftig entwickelten Wurzelrüben gräbt man ab Ende Oktober aus, entfernt das Laub bis auf die Herzblätter und lässt sie vorübergehend ablagern. Zum Antreiben steckt man die Rüben in einen Eimer mit feuchtem Sand und stellt sie bei 14 bis 18 °C verdunkelt auf.
„Falsche“ Salate
Feldsalat (Valerianella) – Baldriangewächs, Aussaat Sept.; liefert bei geschütztem Anbau den ganzen Winter knackige Blattbüschel.
Salatrauke (Eruca, Diplotaxis); rasch wüchsiges Kohlgewächs, Geschmack kresseartig; Aussaat März bis September.
Löffelkraut (Cochlearia) – Kohlgewächs mit pikanter Rettichschärfe; Kultur wie Montia.
Winterportulak (Montia perfoliata), auch Kubaspinat; fleischige Blätter, Geschmack säuerlich. Reihensaat April oder August/September; frosthart.
Brunnenkresse (Nasturtium) – für frische bis feuchte Standorte, Aussaat April bis Mitte August.