- Manche Arten muss man bereits vor den ersten Frösten in Sicherheit bringen, andere sind nur vor extremen Frösten zu schützen.
- Die meisten Pflanzen wollen im Winterquartier bei 5 bis 12 °C möglichst hell stehen.
- Während der Überwinterung werden die Pflanzen nur zurückhaltend gegossen.
Mehrjährige, aber bei uns nicht winterharte Balkon- und Kübelpflanzen kann man überwintern. Dazu muss man sie je nach Frostempfindlichkeit zwischen September und Dezember an geschützte Plätze bringen, wo sie den Winter schadlos überdauern. Wenn es sich um schöne Exemplare handelt, lohnt sich die Prozedur auch!
Da allerdings die Bedingungen im Überwinterlungslager oft nicht optimal sind, ist es sinnvoll, die Pflanzen, je nach arteigener Winterhärte, zum spätestmöglichen Termin einzuräumen und auch wieder so früh wie möglich auszuräumen.
Bei Pflanzen, die kühl überwintert werden, sollte die Düngung Anfang August eingestellt werden. Dann entsteht kein weiterer Wachstumsschub mehr und die Triebe können bis zum Winter ausreifen.
Rechtzeitig einräumen
Geranien (Pelargonium) und einige andere mehrjährige Balkonblumen muss man hereinholen, bevor die ersten Fröste drohen – manchmal bereits im September. Dazu putzt man die Pflanzen aus und untersucht sie auf Krankheiten und Schädlinge.
Fuchsien sind weniger empfindlich und können mit einigen anderen Arten bis November draußen bleiben. Dabei darf man sie bereits ein wenig zurückschneiden.
Auch andere Balkonblumen wie Strauchmargerite (Argyranthemum frutescens), Eisenkraut (Verbena), Petunien-Hybriden, Wandelröschen (Lantana), Vanilleblume (Heliotrop), Goldzahn (Bidens), Pantoffelblume (Calceolaria) und Weihrauch (Plectranthus), um nur einige wichtige Arten zu nennen, lassen sich grundsätzlich überwintern.
Der Platzbedarf im Überwinterungsraum kann dabei zum Problem werden; auch im Hinblick auf Krankheitsbefall sollten die Pflanzehn nicht zu eng stehen. In dieser Hinsicht ist der Rückschnitt hilfreich. Notfalls verkleinert man die Wurzelballen und schlägt diese eng in lockeres Substrat ein.
Bei den Kübelpflanzen gibt es ebenfalls unterschiedliche Ansprüche: Während manche aus ihrer Heimat einige Frostgrade gewöhnt sind, reagieren andere sehr empfindlich und müssen rechtzeitig vor den ersten Frösten in geschützte Räume gebracht werden (siehe Liste unten).
Robuste Kübelpflanzen einpacken
Frostharte Arten können im Schutz einer Verpackung überwintern, z.B. Hanfpalme, Kamelie, Lorbeer oder der heimische Buchs. Laubabwerfende Pflanzen umhüllt man dazu komplett mit Sackleinen oder Schilfmatten und füttert mit Laub aus; bei Immergrünen muss es nur der Topf sein.
Welche Eigenschaften braucht das Winterquartier?
Für die meisten Balkon- und Kübelpflanzen sollte der Raum idealerweise eine Temperatur zwischen 5 und 10 °C aufweisen, hell und gut belüftet sein. Geranien mögen es mit 10 bis 15 °C etwas wärmer.
Wichtig ist, dass Licht und Temperatur in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Da die Pflanzen bei höheren Temperaturen stärker treiben, brauchen sie unter diesen Umständen auch mehr Licht, sonst vergeilen sie. Bei 5 °C hingegen, wo fast alle Lebensvorgänge stillstehen, genügt schon ein Kellerfenster. An solchen Standorten platziert man bevorzugt laubabwerfende Arten.
Optimal wäre ein Wintergarten oder ein Gewächshaus, die beheizt werden können. In Ermangelung solcher Möglichkeiten muss man aber häufig Kellerräume, lichte Treppenhäuser oder Garagen nutzen.
In unseren Wohnräumen können nur wärmebedürftige Arten Kübelpflanzen wie Hibiskus und Bougainvillee überwintern, zur Not noch Schönmalve (Abutilon), Bleiwurz (Plumbago) und die Citrus-Arten.
Sogar ein Balkon kann als Ort der Überwinterung dienen, wenn die einigermaßen frostharten Pflanzen mit Jute, Tannenreisig, Noppenfolie oder anderen geeigneten Materialien abgedeckt werden.
Heutzutage bieten zahlreiche Gärtner die Möglichkeit, Kübel- und Balkonpflanzen gegen einen entsprechenden Quadratmeterpreis in ihren Gewächshäusern fachgerecht zu überwintern.
Pflege im Winterquartier
Die Pflanzen im Winterlager sollte man etwa alle zwei Wochen überprüfen; abgefallene Blätter und abgebrochene Triebe sollten rasch entfernt werden. Überdies empfiehlt sich, bei milder Witterung gelegentlich zu lüften.
Gegossen wird am besten, sobald sich die Erde vom Topfrand löst. Nur bei wenigen Arten darf der Wurzelballen völlig austrocknen. Gefährlicher ist jedoch in der Regel dessen Vernässung: Bei den kühlen Temperaturen beginnen die Wurzeln rasch zu faulen! Aus diesem Grund sollte der Wurzelballen keinesfalls kälter sein als die Raumtemperatur.
Pflanzen, die unter dem Eindruck höherer Temperaturen und länger werdender Tage vorzeitig austreiben, muss man unter Umständen nochmals zurückschneiden.
Vorbereitungen im Frühling
Geranien dürfen schon ab Ende Januar neu eingepflanzt werden, die meisten anderen Arten zwischen Mitte Februar und Mitte März. Dazu putzt man die Pflanzen aus, schneidet abgestorbene, kranke und vergeilte Pflanzenteile zurück und kürzt die übrigen Triebe auf 3 bis 5 Augen ein. Beim Einpflanzen wird frisches Substrat verwendet oder zumindest das alte mit einer 1 bis 2 cm starken Aufstreu aufgefrischt. Anschließend kann man die Pflanzen wieder hell und wärmer aufstellen und mit regulärem Gießen beginnen. Die Düngung setzt erst ein, wenn die Pflanzen gut eingewurzelt sind und ausreichend Licht bekommen.
Sehr frostempfindliche Kübelpflanzen
Diese Arten müssen witterungsabhängig bereits ab September eingeräumt werden, da schon leichter Frost bei oben aufgeführten Arten zu Schäden oder Totalausfall führen kann:
- Banane (Ensete und Musa)
- Bougainvillea
- Citrus-Arten
- Eisenholzbaum (Metrosideros)
- Engelstrompete (Brugmansia)
- Kerzenstrauch (Cassia)
- Korallenstrauch (Erythrina)
- Roseneibisch (Hibiscus)
- Zylinderputzer (Callistemon)
Relativ frostharte Kübelpflanzen
Sie vertragen bis zu minus 10 Grad und müssen erst vor dem strengen Winter eingeräumt werden:
- Aucube (Aucuba japonica)
- Kamelie (Camellia japonica)
- Wollmispel (Eriobotrya japonica)
- Feige (Ficus carica)
- Lorbeer (Laurus nobilis)
- Oleander (Nerium oleander)
- Klebsame (Pittosporum tobira)
- Granatapfel (Punica granatum)
- Sternjasmin (Trachelospermum jasminoides)
- Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)
- Kreppmyrte (Lagerstroemia indica)
- Jasmin (Jasminum mesnyi, J.officinale)