Mini-Kiwis - eine neue Obstart setzt sich durch!
Lebensmittelskandale, Gifteinsatz in der Landwirtschaft, kranke Obstbäume – die Presse ist voller Horrornachrichten. Der Verbraucher sucht weitgehend nach Auswegen. Allein für den Bedarf an Früchten setzen immer mehr Kunden auf biologisch produzierte Ware und das ist nur teilweise möglich. Eine neue Obstart setzt Maßstäbe für völlig giftfreie Kultur im Kleingarten und im Erwerbsobstanbau – also Bioobst vom Feinsten.
Es sind die kleinen Beeren mit dem großen Geschmack
Eine Verwandte der Kiwifrüchte welche uns vertraut sind. Es sind Kiwibeeren aus Sibirien, den Taigagebieten und aus nördlichen Provinzen Chinas. Eine Rankenpflanze – im Wuchs, Erziehung und Schnitt genau wie die Kultur des Weines.
Züchter aus Russland, Ukraine und USA hatten schon vor Jahrzehnten Kultursorten entwickelt.
Aufgrund der guten Eigenschaften der Pflanze und der delikaten Früchte hat der Züchter Herr Hermann Schimmelpfeng aus Weihenstephan 1985 die Sorte „WEIKI“ entwickelt. Mit dem Ausscheiden des Züchters in den Ruhestand, endete die Selektionsarbeit in Weihenstephan.
Da in der DDR (Chemnitz) ebenfalls Züchtungen auf der Basis von Hybriden zwischen den Arten vorhanden waren, sind die dort entstandenen Sämlingspopulationen 2003 von der Landesanstalt für Weinbau in Veitshöchheim zur Selektionsarbeit übernommen worden. Infolge der guten Ergebnisse ist die Versuchsfläche ständig um weitere Typen aus Chemnitz erweitert worden.
Diesem Kollektiv ist es zu verdanken, dass Deutschland als führend in der Züchtungsarbeit für diese Obstart in Europa gelten. Die neuen, reich tragenden „KiwiBerry“-Sorten aus Veitshöchheimer Prüfung, 2014 zur Gärtnermesse IPM, der Fachpresse und dem Handel vorgestellt.
Sortenauswahl
Weibliche Sorten:
„Veitskaya“: Schön ausgeformte längliche Früchte (10-11g) von fast einheitlicher Fruchtgröße, ausgewogener Geschmack durch ein günstiges Zucker/Säure- Verhältnis. Für Erwerbsobstanbau und Kleingarten.
„Super Jumbo“: Großfrüchtige Minikiwi-Sorte mit tollem, aromatischem Geschmack;Ertrag: sehr hoch, sehr sicher und über die Jahre gleichmäßig. Frucht: Große und längliche Frucht (bis 11g), mittelgrün und sehr attraktiv.
„Fresh Jumbo“: Ertragreiche Minikiwi-Sorte mit mittelgroßen, optisch sehr ansprechenden, geschmackvollen Früchten. Erfrischenden Geschmack mit gut ausbalanciertem Zucker-Säure-Verhältnis. Die grünen Früchte hängen traubenartig beieinander und haben ein Einzelfruchtgewicht von 7-8 g.
„Molli“: Starkwüchsige Minikiwi-Sorte mit großen, rundlich-ovalen bis Breit herzförmigen Früchten. Einzelfruchtgewicht ca. 9 g. Reifezeit spät, Anfang bis Mitte Oktober, jährlich zuverlässig hoher Ertrag.
„Red Jumbo“: Rotfrüchtige Minikiwi-Sorte mit sehr frühem Ertrag und tollem, gut ausbalanciertem Geschmack; Ertrag: sehr hoch, sehr sicher und über die Jahre gleichmäßig; Frucht mittelgroß bis groß (ca. 7g), länglich, rotfleischig. Erfrischender Geschmack mit gut ausbalanciertem Zucker/Säure-Verhältnis
„Cinderella“: Ein Massenträger der nicht enttäuscht, mit exzellenten Fruchtgeschmack
„Jassai“: Sortenmerkmale sind der frühe Ertrag, schon ab 2. Standjahr, sowie der Gebremste Wuchs bei gleicher Ertragsmenge. Mit über 220 mg Vitamin-C ist diese die Vitalstoffreichste dieser Handelsfrüchte (Zitrone hat 40-80 mg Vitamin C)!
„Julia“: Schon 2004 auf der IPM Essen Markteinführung über Firma Sämann. Trägt ebenfalls ab 2. Standjahr. Kleinere delikate Früchte die als Trauben geerntet werden. Mit 164 mg Vitamin C, wohl die höchste Aromadichte aller Kiwibeeren.
Männliche Bestäubersorten: (eine männl. reicht für bis zu 6 weibl. Exemplare)
„Blütenwolke“: Außergewöhnlich reich blühende Actinidia arguta. Als „weiße Wolke“ auch als schmückende Rankenpflanze sehr dekorativ, ein exzellenter Pollenspender
„Honigmann“: Diese Sorte, wie alle männlichen Act. arguta hat Nektar für die Insekten zu bieten. Bei dieser ist der Honigduft außergeöhnlich stark und für die Insekten im weiteren Umfeld unwiederstehlich.
„Romeo“: Eine kompakt wachsende Hybridsorte, mehr für den Kleingarten bzw . als Partner der Julia vorgesehen.
Standort
Diese „KiwiBerrys“ benötigen keine vollsonnige Lage. Auf absonnigen Hängen der Erwerbsobstanbauer, die dem Wein zu kühl sind, fühlt sich die „KiwiBerry“ wohl. Im Kleingarten reichen teilsonnige Ost- oder Westlagen völlig aus. Das flache Wurzelsystem liebt Schatten in frischer Erde – so eben wie die Himbeeren. Dort wo Himbeeren gut gedeihen wächst dieses neue Beerenobst problemlos und das ohne Krankheitsanfälligkeit!
Infos
Weitere Informationen über dieses „Bioobst“ unter www.mini-kiwi.de oder einfacher, rufen Sie doch den Züchter einmal an, bevor Sie sich zum Kauf entschließen (Tel. suihe Webseite). Ein Gespräch in der Zeit von 8.-9.30 Uhr macht Ihnen die Standort- und Sortenwahl, Sortenbeschreibung sowie Pflanzung, Pflege und Schnitt leichter.
Vielleicht treffen Sie den "Kiwimann" auch auf den Gartentagen Lindau oder Bregenz, wo er immer wieder als Referent und Aussteller teilnimmt.