Doppelgänger gesucht

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Doppelgänger gesucht Foto: Bruce Marlin/wikipedia CC BY 3.0

Der Japankäfer (Popillia japonica) ist nah verwandt mit unserem Maikäfer und ähnelt diesem auch stark. Er bleibt allerdings mit 1,5 cm etwas kleiner, seine Flügeldecken werden als kupferfarben irisierend beschrieben und am Rand des Hinterkörpers trägt er als deutlichstes Merkmal eine Reihe von punktförmigen weißen Haarbüscheln.

Von der Europäischen Union wird dieser scheinbar so sympathische Käfer als „prioritärer Unionsquarantäneschädling“ eingestuft. Denn die ausgewachsenen Tiere können schwere Fraßschäden verursachen, vorrangig an Apfel- und Steinobstbäumen, aber auch an Weinreben, Erdbeeren, Bohnen, Mais, Rosen und vielen anderen Gehölzarten. Die Engerlinge wiederum ernähren sich hauptsächlich von Graswurzeln und können bei massivem Auftreten Wiesen und Rasenflächen beschädigen.

Nachdem nun im schweizerischen Basel, nahe der deutschen Grenze, erstmals solch ein Japankäfer entdeckt wurde, ist nach Meinung von Dr. Jonathan Mühleisen vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) die Gefährdungslage insbesondere in Baden-Württemberg deutlich gestiegen. Doch es ist auch möglich, dass es sich nur um einen einzelnen „blinden Passagier" aus einem bekannten Befallsgebiet um den Lago Maggiore handelt.

Bei einem Befall müssen gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um die weitere Ausbreitung zu verhindern. Die Chancen dafür sind umso größer, je früher der Japankäfer gefunden wird. Deshalb ruft die LTZ Augustenberg dazu auf, aufgefundene Käfer aufzubewahren und unter Angabe des Fundorts ein Foto an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu senden.