• Der erste Schritt ist das Anlegen bequemer, abgeschirmter Ruheplätze.
• Wasser in seinen vielerlei Formen kann sowohl belebend als auch beruhigend wirken.
• Die Bepflanzung sollte alle Sinne ansprechen und die Entspannung fördern.

In unseren Tagen wird es immer wichtiger, einen Ausgleich zum Alltagsstress zu finden. Wo könnte dies besser gelingen, als in einem Garten, der auf Entspannung, Wohlbefinden und Genießen ausgerichtet ist?

Solch ein Wellness-Garten muss nicht komplett neu geplant und angelegt werden. Schon mit wenigen Überlegungen und unkomplizierten Eingriffen kann ein eingewachsener Hausgarten zur Wellness-Oase umgestaltet werden. Im Vordergrund sollten dabei die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse stehen. Ob der Garten vornehmlich ein Refugium zur meditativen Entspannung sein soll oder ob man ihn zur aktiven Wellness nutzen will – die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig.

Geborgenheit und Ruhe

Nur an Plätzen, wo alle Störfaktoren ausgeschlossen sind, kann man seine Seele frei baumeln lassen. So gilt es, im Garten Nischen zu finden und gestalten, die vor Nachbars Blicken, plötzlichem Regenschauer, Windzug oder dem Verkehrslärm von der Strasse sicher sind.

Die Schutzmaßnahmen sollten dabei nicht nur funktionell, sondern auch harmonisch in den Garten eingebunden sein, um eine heimelige Atmosphäre zu erzeugen. Zur Gestaltung bieten sich zahlreiche Variationen – von der abschirmenden Blütenhecke bis zur lärmdämpfenden Mauer, von der berankten Pergola bis zum stilvollen Weidenzaun. Unter dem Schutz schattenspendender Baumkronen lassen sich ebenso herrliche Entspannungsinseln einrichten wie unter einem Sonnensegel. Auch „mobile Hecken“ aus Kübelpflanzen können abgrenzen und Geborgenheit schaffen.

Bequem Relaxen

Ein wichtiger „Wohlfühlfaktor“ sind Sitz- und Liegegelegenheiten. Die bunte Palette an Gartenmöbeln, die der Fachhandel anbietet, lässt keinen Wunsch offen. Zum entspannten Schaukeln und Träumen laden Hängematten und Hängestühle ein. In der Hollywoodschaukel oder im Strandkorb kann man entspannt den Tag zu zweit ausklingen lassen. Damit das Relaxen auch mit der Gesundheit vereinbar ist, empfiehlt es sich, auf ergonomisch geformte Unterlagen zurückzugreifen. Und nicht zuletzt sollte bei der Wahl des Möbelstücks die Wettertauglichkeit in Betracht gezogen werden.

Störende Geräusche lassen sich bewusst durch wohltuende Klänge übertönen. Hohe Gräser wie Chinaschilf oder Bambus beispielsweise erzeugen schon bei leichtem Wind ein behagliches Rascheln, das den Umgebungslärm überdeckt. Ersatzweise können sanft plätschernde Wasserspiele oder Windspiele verschiedenster Bauart für eine angenehme Geräuschkulisse sorgen.

Wasser-Wellness

Wasser ist ein unersetzliches Element im Wellness-Garten. Neben der beruhigenden optischen Wirkung können Wasserspiele auch mit ihren Klängen für Belebung sorgen. Ob Quellstein, Sprudelstein, Springbrunnen, Überlauf oder Wasserspeier – jede Spielart bringt andere meditative Melodien hervor, zu denen man gut Regenerieren kann.

Neben dem erfrischenden Kleinklima, das Wasseroasen besonders an heißen Sommertagen so anziehend macht, bietet das feuchte Element auch zahlreiche Möglichkeiten, um die körperliche Fitness zu fördern. Es muss nicht gleich ein kostspieliger Schwimmteich, Swimmingpool oder Whirlpool sein. Schon kleine Wasserbecken laden zu anregenden Fuß- und Armbädern oder Wassertreten à la Kneipp ein. Der Gartenschlauch steht für heilsame kalte Güsse zu Verfügung und kann im Handumdrehen zur erfrischenden Dusche erweitert werden.

Lichtakzente: Mit Lampen, Kerzen oder Fackeln lässt sich der Wellness-Garten auch zu nächtlicher Stunde ins rechte Licht rücken. Setzen Sie besondere Lichtakzente, indem Sie den warmen Schein von Schwimmlichtern im Wasser spiegeln lassen oder markante Bäume mittels aufhängbaren Windlichtern ausleuchten. Das Licht von Fackeln sorgt am Sitzplatz für wohlige Stimmung und führt sicher zurück zum Haus.

Pflanzen für alle Sinne

Ein wahrer Wohlfühlgarten bietet Genuss für alle Sinne. Das bewusste Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen und Hören der Natur steigert den Erlebnis- und Erholungswert.

Ausgewogene Farbkompositionen, Wuchsformen und Blühzeitpunkte sorgen für stimmige Pflanzenbilder. Lassen Sie sich vom Duft der Pflanzen genauso verwöhnen wie vom Rascheln der Gräser, Plätschern des Wassers und Summen der Bienen. Streichelpflanzen mit weichen Texturen schmeicheln den Händen, und auch den Füßen tut man Gutes, wenn man barfuss über den Rasen schlendert. Ein gepflasterter Durchgang wirkt natürlich, wenn Thymian oder Moos seine Fugen füllen.

Naschpflanzen wie die Himbeere, Johannisbeere, Walderdbeere oder der Wein sind pflegeleicht und halten über weite Strecken des Sommers Gaumenfreuden bereit. Bei all den möglichen Sinnesfreuden darf natürlich das Auge, also der ästhetische Aspekt, nicht zu kurz kommen. Nur in einem harmonisch gestalteten Garten lassen sich die vielfältigen Eindrücke wirklich genießen.Störende Kanten können leicht durch Polsterstauden überspielt werden und sterile Wände werden durch Kletterpflanzen aufgelockert. Als Wegbelag wirken runde Kieselsteine behaglicher als kantiger Split.

Kosmetische Kräuter

Viele Kräuter und Blüten des Gartens eignen sich hervorragend zur Pflege von Körper und Geist. Nach einem anstrengenden Tag wirken frische Teemischungen aus Lavendelblüten, Kamille, Zitronenmelisse oder Hopfen beruhigend, ein Kräutertee aus Rosmarin, Basilikum und Zitronenverbene hingegen wirkt anregend und sorgt für einen klaren Kopf. Dementsprechend lassen sich die Kräuter auch als Badezusatz verwenden.