Basis für einen gesunden Baum: die Baumscheibe

Publiziert in Obstgarten

Häufig wird unterschätzt, wie wichtig die Bodenpflege rund um den Stamm für das Gedeihen des Baums ist; im Obstgarten noch mehr als bei Ziergehölzen. Nicht nur bei Neupflanzungen lohnt es sich, den Zugang für Wasser und Nährstoffe freizuhalten.


  • Zunächst sollte der Boden frei von Bewuchs gehalten werden.
  • Später ist im Sommer wie im Winter eine Mulchbedeckung sinnvoll.
  • Alternativ lassen sich Gründünger, andere nützliche oder hübsche Pflanzen einsäen.

Den Bereich unter der Kronentraufe eines Baums bezeichnet der Gärtner als Baum- oder Wurzelscheibe. Bereits bei frisch gepflanzten Bäumchen sollte der Boden im Umkreis von 1 bis 2 m um den Stamm von Bewuchs freigehalten werden. Unter einer geschlossenen Rasendecke würden die unter Luft-, Wasser- und Nährstoffmangel leiden und folglich die Pflanzen kümmern. Größeren Bäumen schadet der Bewuchs weniger; frühestens im zweiten Jahr darf die Fläche begrünt werden.

Über eine offene Baumscheibe kann die Bewässerung erfolgen, die vor allem bei reichem Knospenbesatz notwendig ist. Und auch für Gaben von (Mist-)Kompost ist dies unerlässlich, weil er flach eingearbeitet werden muss. Danach sollte er über Winter mit Mulch geschützt werden.

tippiconÜber Winter hält eine Mulchdecke den Wurzelraum wärmer. Da sich darunter auch Wühlmäuse wohlfühlen, sollte man allerdings die direkte Umgebung des Stammes besser freihalten.
Im zeitigen Frühjahr entfernt man den Mulch, damit sich der Boden in der Sonne rascher erwärmt. Um die Spätfrostgefahr für die ersten Obstblüten zu verringern, kann man die Wurzelscheibe aber auch dick bedeckt halten; dann taut der Boden später auf und strahlt keine Kälte ab.

Mulch- oder Pflanzendecke?

Auch im Sommer erweist sich eine Mulchdecke als sinnvoll. Unverrotteter Rindenhäcksel ist nur bedingt geeignet: Er unterdrückt zwar Unkraut, wirkt aber auch wuchshemmend auf das Gehölz.

Eine elegante Alternative ist eine Einsaat auf der Baumscheiben, insbesondere mit Arten, die den Boden verbessern (mit so genannten Gründüngungspflanzen). Bewährt haben sich Pflanzen wie wie Gelbsenf, Phazelia, Lupinen und Sommerwicken oder die frostharten Winterwicke und Winterraps. Kapuzinerkresse dient der Abschreckung von Läusen, Knoblauch wehrt Pilzkrankheiten und Wühlmäuse ab. Hübsche Alternativen sind Ringelblumen, Mutterkraut, Bärlauch oder Traubenhyazinthen.