Wenn Sternrußtau, Rost oder Mehltau eine Rosensorte dauerhaft strapazieren, kann man versuchen, den Stock oder Hochstamm auf eine robuste Sorte umzuveredeln. Das gelingt nicht immer, aber im August, wenn sich die Rinde gut vom Holz löst, stehen die Chancen am besten. Beim so genannten Okulieren wird ein Auge einer Edelsorte in einen T-Schnitt am Wurzelhals der Unterlage gesetzt und mit Bast oder speziellem Veredlungsband verbunden. Anschließend wird die Unterlage wieder bis über die Veredlungsstelle angehäufelt. Wenn das „schlafende Auge“ angewachsen ist, werden im März des folgenden Jahres die Triebe der alten Sorte etwa 1 cm über der Veredlung abgeschnitten. Mit etwas Glück und Geschick ist es sogar möglich, zwei verschiedene Rosensorten auf eine Unterlage zu okulieren.