Um die Mistel herrscht so manches Geheimnis. Bei den Kelten und in der griechischen Mythologie galt sie als Heil- und Zauberpflanze. An manchen Baumarten befindet sie sich im Rückgang und steht deshalb im Ruf, unter Naturschutz zu stehen. Das ist aber nicht der Fall. Umgekehrt können die Misteln die Hochstammbäume von Streuobstbeständen mit seltenen Obstorten bedrohen. Denn Misteln sind Halbschmarotzer, die dem Baum, auf dem sie wachsen, Wasser und Nährstoffe entziehen. Die Triebstücke oberhalb des befallenen Astes verkümmern daher in Laufe der Zeit. Ein von zahlreichen Misteln besetzter Baum erleidet zunehmenden Schaden und ist kaum mehr zu sanieren. Deshalb sollten solche Äste rechtzeitig etwa 30 cm vor der Befallsstelle abgesägt und alle Wurzelstränge der Mistel entfernt werden; die Schnittstelle wird am besten mit einer lichtdichten Folie abgedeckt. Vielleicht können Sie dann einen dieser symbolträchtigen Buschen rechtzeitig vor den Feiertagen in den Türrahmen hängen, um weihnachtliche Küsse ernten zu können.