Gelegentlich findet man ein Gestrüpp in den Gärten, das auf den ersten Blick als Himbeere identifiziert wird:
Es wächst gerne im Halbschatten und bildet etwa 3 m lange, überhängende rötliche Ruten mit wenigen Stacheln. Die Rispen mit hellrosa Blüten erscheinen im Juni/Juli. Daraus entwickeln sich nun im Hochsommer halbkugelige, feuchtglänzende Früchte, die zwar etwas weinsäuerlich schmecken, dafür aber erfreulicherweise völlig frei bleiben von Wurmbefall - ganz anders als unsere Himbeeren.
Der entscheidende Unterschied findet sich an den Blüten- und Fruchtständen: Durch die Ausscheidungen der dortigen Drüsenborsten wirken die Triebspitzen bei Berührung klebrig. Dies ist das untrügliche Kennzeichen, dass es sich um die Japanische Weinbeere(Rubus phoeniculasius) handelt, die eng mit unseren Himbeeren und Brombeeren verwandt ist, aber eben aus der Ferne Ostasiens stammt. Dies ist auch der Grund, warum die Pflanzen in Mitteleuropa nicht ganz winterhart sind. Ein Anbauversuch lohnt jedoch, nicht nur in klimatisch günstigen Lagen wie am Bodensee – u. a. weil die Früchte frei von Himbeermaden bleiben. Sie können weit in den Herbst hinein vom Strauch gezupft werden.