In der laublosen Winterzeit fällt noch stärker auf als sonst, wie stark die Äste und Stämme mancher Obstbäume mit Moosen und Flechten bewachsen sind. Das verunsichert viele Gärtner. Flechten bestehen eigentlich aus zwei Organismen, die sich zu einer symbiotischen Lebensweise zusammengefunden haben: Ein Pilz sammelt an der Oberfläche Wasser, die Alge sorgt per Photosynthese für die Kohlenhydrate. Dabei verursachen sie an den Obstbäumen keinen Schaden, ebenso wenig wie Moose, die für ihr Wachstum ausreichend Feuchtigkeit brauchen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit aber hält sich vor allem bei schlechter Belüftung und Belichtung. Die Anwesenheit von Moosen und Flechten ist deshalb ein Anzeichen dafür, dass die betreffenden Bäume nicht sehr gepflegt, also wenig gedüngt und geschnitten wurden – und damit günstige Bedingungen für Pilzkrankheiten bieten. Die beste Gegenmaßnahme ist daher, neben dem Abbürsten dieser lebendigen Beläge, ein regelmäßiger Schnitt der Obstgehölze.