Der Name Blutlaus ist übrigens darauf zurückzuführen, dass beim Zerquetschen der Tiere eine rot-orange-braune Flüssigkeit erscheint. In den letzten Jahren musste unter anderem im Bodenseegebiet eine Befallszunahme festgestellt werden, vermutlich aufgrund des Einsatzes von Insektiziden, die ihre natürlichen Gegenspieler stark dezimieren.
Nachdem die weiblichen Blutläuse ohne Wachsausscheidungen an geschützten Stellen überwintert haben, vermehren sie sich im Frühjahr durch Parthenogenese, d. h. ohne Beteiligung männlicher Tiere. Die 8 bis 12 Generationen breiten sich im Laufe einer Saison über die gesamte Krone aus und befallen besonders gerne Jahrestriebe.
Obwohl im Sommer auch geflügelte Blutläuse gebildet werden, nimmt die Population vorübergehend ab. Unterstützend wirkt dabei eine Vielfalt von Nützlingen, wie Marienkäfer, Schweb- und Florfliegen sowie insbesondere der Blutlaus-Zehrwespe (Aphelinus mali). Im biologischen Anbau wird derzeit damit experimentiert, diesen natürlichen Gegenspieler gezielt einzusetzen.
Zur Bekämpfung lassen sich nützlingsschonende Präparate verwenden. Allerdings sind die Kolonien im Sommer durch ihren watteähnlichen Überzug weitgehend geschützt. Was jedoch garantiert hilft, ohne Nebenwirkung, ist das (zeitaufwändige) Abbürsten oder Ausschneiden der Befallsstellen.