Wenig bekannter Staudenschatz

Publiziert in Ziergarten im Juni

Auf den Flächen, die direkt neben der ungeliebten Thujenhecke liegen, haben viele Gewächse Schwierigkeiten, längerfristig zu gedeihen. Zwei Stauden aus der Gattung Geranium (Storchschnabel) haben sich bei uns unter diesen Bedingungen auffällig gut bewährt. Die größere und wüchsigere davon ist der Oxford-Storchschnabel, Geranium oxonianum ‚Claridge Druce‘. Er bildet 60–70 cm hohe Büsche und wächst gerne auf sonnigen bis halbschattigen Freiflächen oder am Gehölzrand auf frischen bis feuchten Böden. Dort verbreitet er sich so vital durch knapp an der Oberfläche verlaufende Ausläufer und gleichzeitig durch Selbstaussaat, dass man ihn keinesfalls auf kleineren Flächen mit schwachwüchsigen Nachbarn vergesellschaften sollte. Nicht einmal Schnecken können ihm etwas anhaben. Bei Sichtungen wurde die Staude für naturnahe Pflanzungen daher sehr gut bewertet.

Ihre attraktivste Phase hat sie im Juni/Juli, wenn die Blütenschalen erscheinen, die in faszinierender Weise von feinen, lila-rosafarbenen Adern gezeichnet sind und auch gern von Insekten besucht werden. Ein Rückschnitt nach der ersten Blühphase, vor der Samenreife, unterbindet nicht nur die Selbstaussaat, sondern bewirkt zudem zahlreiche Nachblüher bis September.

Ger oxon ClaridgeDruce 9924 Wdm