Befruchtung ist eine sensible Sache – nicht immer führen gleich die Pollen der nächstbesten Blüte zum gewünschten Erfolg. Mit unserem gängigen Strauchobst und den meisten Steinobstarten ist es einfach, denn sie sind in der Mehrzahl selbstfruchtbar, mit wenigen Ausnahmen wie z.B. der Pflaume ‚Ruth Gerstetter’ oder der ‚Großen Grünen Reneklode‘. Wobei man wissen sollte, dass sich auch bei diesen selbstfruchtbaren Sorten der Fruchtansatz durch eine Fremdbefruchter-Sorte steigern lässt. Die Süßkirschen allerdings heben sich von den anderen Steinobstarten ab und sind weitgehend selbststeril; lediglich einige Züchtungen der letzten Jahre durchbrechen diese Eigenschaft. D.h. die Bienchen müssen erst den Baum einer anderen Sorte besucht haben, um die Blüten mit deren „fremden“ Pollen erfolgreich zu bestäuben. Auch Apfel- und Birnbäume sind in der Regel selbststeril. Einige so genannte triploide Sorten, wie die Apfelsorten ‚Boskoop‘, ‚Gravensteiner‘ oder Jonagold‘ oder die Birne ‚Alexander Lucas‘, eignen sich sogar überhaupt nicht nicht als Befruchter. Was der Gärtner tun kann, wenn weit und breit keine Befruchter zu sehen sind: Besorgen Sie sich blühende Zweige geeigneter Sorten und stellen Sie diese in einem wassergefüllten Kübel zur Blütezeit unter den zu befruchtenden Baum. Wenn alles klappt, erledigen den Rest die Bienen.