In der Vegetationsperiode wirken Schnittmaßnahmen grundsätzlich wuchshemmend. Das ist aber nur ein Aspekt. Vorrangiges Ziel ist es, die Fruchtqalität zu verbessern, indem man Äste mit übermäßigem Fruchtbehang ausschneidet und wieder Licht in die Krone bringt. Ein guter Zeitraum dafür ist zwischen Mitte und Ende des Monats, nach dem natürlichen Junifruchtfall. Achten Sie dabei auch auf Jungtriebe, die senkrecht nach oben wachsen und für den Kronenaufbau keine Rolle spielen. Die so genannten Wasserschosser sind oft eine Reaktion auf vorangegangene winterliche Schnittmaßnahmen und rauben dem Baum nur Wasser, Licht und Nährstoffe. Bei diesen noch krautigen Trieben greift man aber nicht zur Schere, sondern man reißt sie beherzt aus. Denn beim Reißen entfernt man auch die schlafenden Augen an der Triebbasis mit, die bei einem herkömmlichen Schnitt auf den Astring möglicherweise erneut austreiben würden.