Gibt es winterharte Feigen? Wie steht es mit der Befruchtung und welche Sorten sind zu empfehlen? Gartenvideo-Blogger Markus Kobelt bringt Licht ins Dickicht der begehrten mediterranen Fruchtgehölze.
Wie jedes Jahr haben verschiedene Naturschutz-Institutionen eine Pflanze oder ein Tier des Jahres ausgerufen.
Die Walnuss galt über viele Jahrhunderte hinweg als unübertroffener Hausbaum. Sie verkörpert Kraft und Fruchtbarkeit, liefert leckere Nüsse und soll sogar lästige Insekten fernhalten. Heute aber sehen wir diese majestätischen Gestalten mit bis zu 15 m Kronendurchmesser seltener in den kleiner gewordenen Gärten. Seit langem bemühen sich daher Züchter um die Entwicklung kompakter Wuchstypen. 'Lara' und 'Europa' sind solche Sorten, die auch in kleineren Gärten Platz haben: 'Lara' bleibt mit 4–5 m Höhe und ca. 20–25 m² Platzbedarf bereits deutlich kompakter als herkömmliche Sorten, während 'Europa' mit 3,50 m Höhe und einem Platzbedarf von kaum mehr als 10 m² sogar als echter Walnuss-Zwerg durchgeht.
Beide Sorten bilden ihre Früchte nicht nur an den Enden der vorjährigen Triebe, wie das die gängigen Sorten tun, sondern auch über die Triebe verteilt und im Bauminneren, was nicht nur das Wachstum bremst, sondern auch für volle Erntekörbe sorgt. Regelmäßige, aber maßvolle Schnittmaßnahmen im Spätsommer oder Winter sind zu empfehlen, um die Bäume fruchtbar zu halten. An einem sonnigen Platz liefern sie schon nach 2–3 Jahren die ersten Nüsse.
Wer öfter zu hören bekommt, er solle hingehen „wo der Pfeffer wächst“, der braucht künftig nur noch in den eigenen Garten zu schlendern. Zumindest wenn er eine neue Pfeffer-Sorte gepflanzt hat, die sich für den Anbau in unseren Breiten eignet. Szechuan-Pfeffer (Zanthoxylum simulans) ist ein Baum oder Strauch, der 4–6 m hoch und breit wird. An seinen dornigen Trieben sitzen eschenähnliche Blätter, im Mai erscheinen gelbe, selbstfruchtbare Blüten. Die Pflanze stammt aus der chinesischen Provinz Szechuan und ist Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin.
Wer mit seinem eigenen Pfeffer würzen möchte, der erntet ab Ende September/Anfang Oktober die Früchte, trocknet sie und sortiert die Samen heraus; Träger der typischen Schärfe mit leicht zitronigem Aroma sind nämlich vor allem die Fruchthüllen. Während des Vegetationsjahrs können aber auch die jungen Blätter als Gewürz mitgekocht oder in Öl gedünstet werden. Die Selektion LIU kann unter günstigen Umständen Temperaturen bis zu –25 °C trotzen. Sie wächst generell sehr robust, stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden und verträgt sogar Rückschnitt gut.
Eine im vergangenen Jahr veröffentlichte EU-Verordnung hat unter Strafe verboten, invasive Arten, die also aus fremden Regionen stammen und durch allzu üppige Verbreitung die heimische Pflanzen und Tiere verdrängen können, in Verkehr zu bringen. Unter den Gartenpflanzen, die auf einer entsprechenden Liste verzeichnet waren, befanden sich neben der Wasserhyazinthe und der Amerikanischen Scheinkalla auch das Lampenputzergras Pennisetum setaceum, dessen rotlaubige Sorte ‚Rubrum’ (und andere) seit einigen Jahren aus vielen Zierpflanzungen nicht mehr wegzudenken ist. Das geschah zum Entsetzen und völligen Unverständnis der Staudengärtner – denn zumindest in unseren Breiten gilt die Sorte als nicht winterhart und ist auch nie durch invasives Verhalten aufgefallen. Passenderweise haben mittlerweile zunächst die Botaniker mehrerer Fachverbände und schließlich auch der zuständige EU-Ausschuss beschlossen, dass die betroffenen Sorten künftig der eigenständigen Art Pennisetum advena zugeordnet werden – und somit nicht mehr unter die Vorschriften zu invasiven Arten der EU fallen.
Wie vergangenes Jahr in der Fachzeitschrift „Nature Ecology & Evolution“ zu lesen war, haben amerikanische Wissenschaftler einen neuen Abwehrmechanismus entdeckt, mit dem sich Tomaten gegen blattfressende Raupen wehren: Als Reaktion auf erste Fraßangriffe hatten sie eine chemische Substanz produziert, die die Blätter ungenießbar macht. Mangels ihrer eigentlichen Nahrung seien die Raupen daraufhin gegenseitig übereinander hergefallen – mit dem Effekt, dass sich die Raupen dezimierten und die Blätter der Pflanzen zu einem Großteil gerettet wurden. Wenn man so will, haben die Tomaten in ihrem Bestreben der Selbsterhaltung die sie bedrohenden Raupen in Kannibalen verwandelt.(gelesen in der Süddeutschen Zeitung vom 11.7.2017)
Birkensaft enthält viel Vitamin C und Calcium, er kann unser Immunsystem im Frühling stärken. Und man kann ihn problemlos selber zapfen! Die Erntezeit für den vitalisierenden Birkensaft ist erst im März und im April, aber Gartenvideo-Blogger Markus Kobelt erklärt schon mal, wie es geht. Beachten Sie auch die weiteren Videos zu diesem Thema auf www.gartenvideo.com.
Löwenzahn wird als scheinbare Allerwelts-Wiesenblume häufig unterschätzt. Die Bienen jedoch wissen die vielen Blüten schon ab dem Frühjahr zu schätzen. Zudem sind in der Volksheilkunde seine wohtuenden Wirkungen bei verschiedenen Verdauungsproblemen seit langem bekannt. Jünger ist die Verwendung der Blätter als Delikatess-Salat, zum Beispiel in der französischen Küche. Sogar im Winter lassen sich – wie vom Chicorrée – gebleichte Blattrosetten ernten. Die Forschung allerdings sieht noch wesentlich zukunftsweisendere Qualitäten des „Unkrauts“: Die Pfahlwurzel der aus dem Kaukasus stammenden Art Taraxacum kok-saghyz eignet sich offenbar zur Herstellung von „echtem“ Kautschuk. Dementsprechend setzen einige Forschungseinrichtungen und Unternehmen große Hoffnungen darauf, dass schon in wenigen Jahren auf unseren Straßen „Löwenzahnreifen“ rollen könnten.
Wer den sprichwörtlichen grünen Daumen besitzt, der wusste es schon lange: Pflanzen kommunizieren miteinander! Und sogar mancher scheinbar „böse“ Parasit spielt dabei eine wichtige Rolle.
Die Schmarotzerseide (Cuscuta), auch Teufelszwirn genannt, ist ein kletterndes Kraut. Es besitzt keine Wurzeln, weil es sich rein parasitisch über andere Pflanzen ernährt, die es mit seinen fadenförmigen Sprossen umschlingt – meist mehrere auf einmal. Ein deutsch-chinesisches Forscherteam hat nun entdeckt, dass sich die auf diese Weise von einem Schmarotzer verbundenen Pflanzen gegenseitig warnen können: Wenn zum Beispiel Raupen auf eine Sojapflanze gesetzt wurden, konnte man beobachten, dass alle anderen Sojapflanzen, die vom selben Teufelszwirn umschlungen waren, mit der Produktion von Abwehrproteinen gegen die Raupen begannen. Durch Aufnahme dieser Proteine beim Fressen werden die Raupen in ihrer weiteren Entwicklung gehemmt. Und die Schmarotzerseide diente dabei offensichtlich als Informationsleitung.
Pekan-Nüsse kennen wir aus weihnachtlichen Nussmischungen. Die dazugehörigen Bäume (Carya illinoinensis) kennt bei uns kaum jemand. Sie gehören zur Familie der Walnussgewächse, sind in den südlichen Vereinigten Staaten beheimatet und können bis zu 30 m hoch werden. In den letzten Jahrzehnten wurden einzelne Bäume ausgelesen, die sich bis nach Kanada verbreitet hatten und deshalb nun auch in unseren Breiten Nüsse tragen.
In einem ausreichend großen Garten wächst der Pekannuss-Baum zu einem schönen Schattenbaum heran, der relativ spät im April austreibt. Im Herbst färben sich die Fiederblätter gelb-orange. Obstspezialist Häberli bietet mit ‚Cheyenne’ und ‚Cape Fear’ veredelte Sorten an, die relativ schnell zu Blüte und Ertrag kommen. Beide sind selbstfruchtbar und bilden mittelgrosse Nüsse mit hell-dunkelbraun gestreifter Nussschale. Die Kerne besitzen einen hohen Anteil an Mineralien, sind reich an wertvollen Inhaltsstoffen und schmecken mild-aromatisch.
Bezug: www.haeberli-beeren.ch